Nissen & Velten überholt Microsoft. Nach drei Jahren Entwicklungszeit hat der ERP-Spezialist ein Framework auf Microsofts .Net Technologie entwickelt. Jetzt plant der Hersteller, weitere Partner zu gewinnen, die auf Basis des neuen Tools Branchenlösungen entwickeln. Gegen Ende 2004 soll auch eine neue ERP-Lösung folgen.
Microsofts eigene .Net-Werkzeuge bringen keine ausreichende Leistung. Aus dieser Erkenntnis heraus entwickelten Jörg Nissen und Günter Velten ein eigenes Toolset, »Framework Studio« auf .Net-Basis. Dies läuft trotz ähnlicher Namensgebung unabhängig von Microsofts »Visual Studio«.
Mit dieser Lösung, bestehend aus Editoren, Designern und Generatoren, wird nur noch die Business-Logik einer Anwendung programmiert, Oberflächen hingegen werden mit Hilfe von Metadaten designt. Am Ende wird C#-Code (sprich: C Sharp) generiert, der sich mit Visual Studio weiterentwickeln lässt und zu sämtlichen Technologien kompatibel ist.
Derzeit ist Nissen & Velten mit Großkunden im Gespräch, die auf .Net entwickeln wollen, denen aber eine geeignete Umgebung dafür fehlt. »Konzerne können unser Framework nutzen und müssen nicht selbst noch mal bei Null anfangen. Partner entwickeln mit dem Tool Zusatzlösungen und es gibt eine Version für Administratoren beim Kunden«, erklärt Nissen. Eine Vollversion des Framework kostet 4.000 Euro pro Arbeitsplatz.
Mit seiner Neuentwicklung will der Hersteller Fachhandelspartner für sich gewinnen. Und die Rechnung scheint aufzugehen: Die 30 bestehenden Partner von Nissen & Velten haben sich bereits dafür entschieden, mit dem neuen Tool zu arbeiten. Im Juli folgen dreitägige Schulungen, dann erhalten die Fachhändler das System zum Test sowie weitere Ausbildung. Ein neues Konzept soll speziell Branchenpartner ansprechen, die ihre mit »Framework Studio« entwickelten Speziallösungen über das Netzwerk von Nissen & Velten vertreiben können.
Von interessierten Systemhäusern verlangt der Hersteller sowohl betriebswirtschaftliches Know-how als auch technisches Wissen und Programmierkenntnisse. Projekterfahrung ist ein weiteres Kriterium, das Nissen für unabdingbar hält. »Mit Framework Studio bewegen wir uns automatisch in Richtung größere Projekte«, stellt der Geschäftsführer fest. Bislang lag die klassische Zielgruppe des Anbieters bei 20 bis 80 Arbeitsplätzen.
Seit Herbst 2003 arbeitet Nissen & Velten außerdem an der neuen ERP-Lösung »N-Vinity«. Die Markteinführung ist gegen Ende 2004 angesetzt. Auch sie setzt auf .Net-Technologie auf, ist vollständig Internet-basiert und nutzt XML. Ein reiner Java-Viewer sorgt für Offenheit gegenüber sämtlichen Systemen. Ein zusätzlicher HTML-Viewer spricht mobile Endgeräte wie beispielsweise PDAs an. Das System wird automatisch zweisprachig in Englisch und Deutsch ausgeliefert.
Das bisherige ERP-Produkt »SQL Business« und »N-Vinity« verfügen über ein gemeinsames Datenmodell. Bei der Migration entfallen Datenübernahmen, die eigentliche Business Logic bleibt bestehen. Auch der Preis von durchschnittlich 2.500 Euro pro User bleibt beim neuen Produkt erhalten. Anwender erhalten N-Vinity im Rahmen ihres normalen Upgrade-Vertrags.
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