Die Deutschen und das Bargeld

Nur Bares ist Wahres

2. Januar 2018, 15:27 Uhr | Jona van Laak

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Ohne Bargeld auf den Flohmarkt?

Ohne Bargeld auf den Flohmarkt? (Foto: Fseid/fotolia)
Ohne Bargeld auf den Flohmarkt? (Foto: Fseid/fotolia)

Auch das Sparschwein in den Kinderzimmern hat ausgedient, weil Taschengeld schon bei den Kleinsten aufs Konto überwiesen wird. Sogar auf dem Flohmarkt zahlen viele Schweden inzwischen bargeldlos - mit dem Smartphone. Einer aktuellen Deloitte-Studie zufolge zahlt fast jeder dritte Däne und etwa jeder vierte Schwede sogar im Laden mit dem Handy. Smartphone-Apps werden auch genutzt, um Freunden und Bekannten Geld zu überweisen oder Ebay-Einkäufe zu bezahlen.

»Die Dänen sind auf dem Weg zu einer bargeldlosen Gesellschaft schon weit«, sagt Deloittes Technologie-Experte Frederik Behnk. Dafür sorge unter anderem die Mobilepay-App der dänischen Bank. Das Land könne eins der ersten wirklich bargeldlosen Länder der Welt werden.

Technisch gesehen bräuchte auch in Deutschland kaum jemand Bargeld. In einigen Supermärkten können Verbraucher kontaktlos kleinere Beträge zahlen, indem sie ihre Kreditkarte ohne Pin oder Unterschrift an Terminals halten. Und junge Finanzfirmen bieten in Kooperation mit Banken an, Geld im Internet ohne Pin an Freunde zu verschicken.

Dass sich das bargeldlose Zahlen in der Breite noch nicht durchsetzt, liegt aber nicht nur an den Verbrauchern. Viele Restaurants oder Geschäfte akzeptieren nur Bargeld, und im Handel mangelt es oft an Terminals zum bargeldlosen Zahlen. So kommen hierzulande auf einen Geldautomaten 13 Terminals für bargeldloses Zahlen, zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft. In Schweden sind es 91.


  1. Nur Bares ist Wahres
  2. Deutschland hinkt beim bargeldlosen Zahlen hinterher
  3. Ohne Bargeld auf den Flohmarkt?
  4. Wettlauf im Bereich digitaler Zahlverfahren

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