Smart Building

Ohne Funkprotokolle kein "intelligentes" Gebäude

9. Oktober 2020, 13:00 Uhr | Antje Müller

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Funklösungen sparen Kabel und erhöhen die Flexibilität

Funk spart Kabel und macht „intelligent“

Funklösungen bieten hierzu eine geeignete Alternative. Die Installation ist meist einfacher, der Zeitaufwand geringer, das Material günstiger. Funklösungen sparen Kabel und erhöhen die Flexibilität in Hinblick auf die Platzierung der Kernelemente von Smart Buildings – den Sensoren. Ob an Fensterscheiben, unter dem Tisch oder an der Außenwand – Funkübertragungssysteme sorgen für vielseitige automatisierte Gebäudeszenarien. Insbesondere dort, wo Objekte ortsveränderlich sein müssen, gewinnt die Integra­tion von funkbasierten Komponenten an Bedeutung und kann unkompliziert nachgerüstet werden. Aber auch vor dem Hintergrund, dass mit steigender Größe und Komplexität eines vernetzten Gebäudes immer mehr Daten benötigt werden, erweist sich der Einsatz von Funklösungen als effizientere und auch energiesparendere Alternative zum Kabel.  „Je smarter die Gebäude werden sollen, umso mehr Daten braucht man, um das Netzwerk darin intelligent und energieeffizient zu machen“, erklärt Graham Martin, Chairman und CEO der EnOcean ­Alliance. Bedenkt man, dass pro Raum etwa fünf bis zehn Sensoren erforderlich sind, um zum Beispiel die Temperatur, den CO2-Wert, die Luftfeuchtigkeit oder den Grad der Sonnenlichteinstrahlung zu erfassen, dann sind Funklösungen von Vorteil, um ein Gebäude ohne großen Aufwand smart und sicher vernetzen zu können. Hinzu kommt der Gesundheitsaspekt: Durch den deutlichen Abstand zwischen den Funkkomponenten wie zum Beispiel zwischen Taster, Präsenzmelder und Fensterkontakt kann die elektromagnetische Belastung  im Smart Building vernachlässigt werden.

IGT/Michael Krödel
Drei Ebenen der Gebäudeautomation inklusive Verlagerung der „Intelligenz“
© IGT/Michael Krödel

Doch ganz ohne Kabel geht es nicht. Nach wie vor müssen Steckdosen verbaut werden. Auch für die Übertragung hoher Datenmengen sind Netzwerkkabel dem Kurzstreckenfunk gegenüber im Vorteil. Auch der Sicherheitsaspekt kann eine wichtige Rolle spielen. Fakt ist aber, dass die Reichweite von Funksignalen  auf etwa 30 Meter begrenzt ist. Das heißt, der Hacker käme nicht umhin, vor Ort sein zu müssen, um ein smartes Gebäude zu hacken. Das bedeutet aber auch: Alle Verbindungen zur Außenwelt, sprich Router, Access Point oder Gateway, müssen die höchste Sicherheitsstufe aufweisen. Dennoch, wer sucht, der findet meist immer ein Schlupfloch. „Theoretisch kann alles gehackt werden. Es ist immer die Aufgabe der Hersteller, die Funkprotokolle auf den aktuellsten Stand zu bringen und dafür zu sorgen, dass es immer schwieriger wird, Lösungen zu hacken“, so Martin weiter.


  1. Ohne Funkprotokolle kein "intelligentes" Gebäude
  2. Funklösungen sparen Kabel und erhöhen die Flexibilität
  3. Es gibt nicht die eine Lösung
  4. Kriterien funkbasierter Übertragungsprotokolle
  5. Die passende Funktechnologie hängt am Hersteller
  6. Energieverbrauch im Blick behalten

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu IGT - Institut für Gebäudetechnologie

Matchmaker+