Smart Building

Ohne Funkprotokolle kein "intelligentes" Gebäude

9. Oktober 2020, 13:00 Uhr | Antje Müller

Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Die passende Funktechnologie hängt am Hersteller

Verkabelungsaufwand reduzieren

Umgekehrt formuliert Krödel aber in Hinblick auf den Einsatz von Funktechnologien im Smart Building: „Der Einsatz von funkbasierten Protokollen reduziert den Verkabelungsaufwand und erhöht die Flexibilität, zum Beispiel bei der Umpositionierung von Sensoren. Dabei ist die Reichweite begrenzt und somit braucht man Lösungsansätze für größere Gebäude.“ Eine Verkabelungsmöglichkeit, beispielsweise eines Kabelkanals in der abgehängten Decke, sollte demnach bei Baumaßnahmen unbedingt mitberücksichtigt werden.

Neben diesen Kriterien ist letztlich bei der Auswahl der passenden Funktechnologie auch die Herstellerabhängigkeit und die Mess- und Prüfmöglichkeit zu beachten. „Sehr viele Wifi-, Bluetooth-, Zigbee-Consumer-Produkte sind sogenannte Insellösungen“, so Martin. „Das ist okay für den Consumer-Bereich, aber für den professionellen Bereich ist das nicht akzeptabel.“ Im besten Fall ermöglichen dagegen standardisierte Protokolle ein breites Angebot einsatzfertiger Sensoren unterschiedlicher Hersteller mit hoher Interoperabilität. Damit einhergehend garantieren eine breite Marktunterstüzung und die Verfügbarkeit bestellbarer Komponenten letztlich auch die Eignungsqualität von Protokollen. Zudem würden, laut Krödel, Mess- und Prüfmöglichkeiten und damit die Analyse der dokumentierten Daten im Fall von Fehlverhalten der Automation in der Praxis oft unterschätzt, obwohl funkbasierte Protokolle entsprechende Messungen sehr stabil ausführen können. „Leider treffen wir auch immer wieder Systemintegratoren, die funkbasierte Systeme ablehnen, weil kabelbasierte Installationen vermeintlich einfacher sind.“ Oft steht dabei die Frage der Sicherheit im Raum. IGT-Professor Michael Krödel sieht hier jedoch wenig begründete Bedenken. „Gemäß der Studie ist die Verfügbarkeit entsprechender Geräte bei BLE, EnOcean, WLAN, ZigBee und Z-Wave am besten. In Bezug auf Datenschutz haben alle Protokolle gut abgeschnitten – bei allen lässt sich eine gute Verschlüsselung einsetzen“.


  1. Ohne Funkprotokolle kein "intelligentes" Gebäude
  2. Funklösungen sparen Kabel und erhöhen die Flexibilität
  3. Es gibt nicht die eine Lösung
  4. Kriterien funkbasierter Übertragungsprotokolle
  5. Die passende Funktechnologie hängt am Hersteller
  6. Energieverbrauch im Blick behalten

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu IGT - Institut für Gebäudetechnologie

Matchmaker+