Wer sich für funkbasierte Übertragungsprotokolle entschieden hat, der stößt jedoch schnell auf die nächste Herausforderung: Es gibt inzwischen ein Angebot von 20 bis 30 verschiedenen Funkprotokollen und -standards, was die Auswahl umso schwierig gestaltet. Die meisten der technischen Lösungen sind jedoch für eine bestimmte Anwendung optimiert worden. Es muss dabei also in erster Linie zwischen Consumer- und professionelle Anwendungsszenario für ein Smart Home oder Smart Building unterschieden werden. Zu den Lösungen mit Consumer-Schwerpunkt zählen beispielsweise Bluetooth oder Zigbee. Diese eignen sich nicht immer für komplexe, intelligente Gebäude. Insbesondere für eine intelligente Regelung, Ressourcenüberwachung und einen damit effizienten Betrieb werden in Smart Buidlings leistungsfähige Lösungen benötigt. Spätestens, wenn die „Intelligenz“ des Gebäudes in einem Building Management System (BMS) steckt, ist die Technik abhängig von einer verlässlichen und störungsresistenten Infrastruktur. Diese muss eine nahtlose Zusammenarbeit der Sensoren mit den Geräten bewältigen können. Was der klassischen Raum- und Anlagenautomation weniger liegt, das lässt sich gut mit Hilfe passender Funklösungen im Rahmen einer Gebäudeintelligenz umsetzen. Komplexeres, adaptives oder lernendes Verhalten der Technologien und funktionale Verknüpfungen zwischen Sensoren und Aktoren finden dann seltener mit Bus-Systemen (Feldebene) oder Controllern (Automationsebene) statt. Zumal die Programmierung von Controllern schnell unübersichtlich und für die Nachbetreuung innerhalb höherer funktionaler Ansprüche ungeeignet wird. Zur Überwachung der Mehrwertdienste in Smart Buildings dient dann das wiederum das BMS. Es erlaubt unter anderem eine Programmierung der Gebäudeintelligenz über moderne IT-Sprachen und -Tools, eine Kopplung mit anderen IT-Systemen (Raumbuchungssysteme, Datenbanken, Visualisierungen für ‚normale‘ Nutzer) und vor allem eine intelligente Auswertung von Sensordaten. Hierzu ist es erforderlich und sinnvoll, eine Vielzahl an Sensordaten zu erfassen und auszuwerten.
Typische Anwendungsfälle für die Sensorik in Smart Buildings reichen von der Buchbarkeit von Besprechungsräumen via Präsenzmelder (Aktivitätszähler), über die Erkennung der Anwesenheit durch Boden-Drucksensoren oder Tisch-/Stuhl-Belegungssensoren bis hin zur Erkennung der Kantinenauslastung und der Nutzungsintensität von Aufzügen. Sogenannte „Heat Maps“ und „Moving Trails“ visualisieren die gesammelten Daten und erleichtern die unter Umständen kurzfristige Koordination der Mitarbeiter im Betriebsablauf. Türkontakte oder Sensoren versorgen die Zentrale wiederum mit Informationen über das Vorhandensein von Handtüchern oder den Füllstand der Seifenspender. Auch Rettungskräfte können im Notfall automatisch informiert werden, wenn Erschütterungssensoren oder Rauchmelder Alarm schlagen.