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Nach der Übernahme von J-Boss

Oracle-Attacke lässt Red Hat kalt

Auf die Ankündigung von Oracle, ein Support-Center für Red Hat- Kunden aufzubauen, reagiert die Linux-Company gelassen. Für Red Hat steht derzeit die Integration des Middleware-Anbieters J-Boss im Vordergrund, den das Unternehmen Anfang Juni übernommen hat.

Autor:Michael Hase • 31.7.2006 • ca. 1:05 Min

Inhalt
  1. Oracle-Attacke lässt Red Hat kalt
  2. INFO

Die Angriffe von Oracle auf Red Hat beeindrucken den Linux-Anbieter nur wenig. Oracle-Chef Larry Ellison hatte vor etwa zwei Wochen angekündigt, ein Global Support Center für die Red Hat- Distribution aufzubauen (CRN 27, Seite 24). Begründung des exzentrischen Unternehmers: Anwender seien mit dem Support des Anbieters unzufrieden. »Wenn Larry Ellison meint, dass die Kunden mit unserem Support unzufrieden sind, dann ist das seine Sache«, gibt sich Werner Knoblich, General Manager EMEA von Red Hat, gelassen. »Die Fakten sprechen eine andere Sprache.« Der Manager verweist auf die US-Studie »CIO Insight«, nach der Red Hat von allen ITHerstellern die größte Kundenzufriedenheit erreicht. Oracle komme dagegen nicht einmal unter die Top Ten. Außerdem liege die Quote der Support-Verträge, die von Red Hat-Kunden nach Ablauf erneuert werden, bei fast 100 Prozent, ergänzt Knoblich. Derweil knüpft Knoblich große Erwartungen an die Übernahme des Middleware-Anbieters J-Boss, die Red Hat Anfang Juni abgeschlossen hat. Nach den Worten des Managers ergänzen sich die Unternehmen, weil sie nach einem ähnlichen Modell arbeiten, aber unterschiedliche Marktsegmente bedienen. Durch die Akquisition sei Red Hat in der Lage, einen kompletten Infrastruktur-Stack anzubieten, der Betriebssystem und Middleware einschließt. Wie bereits angekündigt, will Red Hat künftig Software-Pakete schnüren, die über den Channel vertrieben werden. J-Boss tritt inzwischen als Geschäftsbereich von Red Hat, aber nach wie vor unter eigenem Brand, auf. »Bei der Übernahme von J-Boss haben wir in erster Linie eine etablierte Marke und Mitarbeiter gekauft. Es wäre unsinnig, wenn wir jetzt die Marke einstampfen würden.«