Nach langem Hin und Her hat Larry Ellison wieder einmal sein Ziel erreicht. Bea hat seinen Widerstand aufgegeben und der Übernahme durch Oracle zugestimmt. Außerdem kauft Oracle den ECM-Spezialisten Captovation.
Oracle hatte im vergangenen Herbst ein Übernahmeangebot für Bea Systems abgegeben, das zunächst auf wenig Gegenliebe gestoßen war. Nun zahlt Oracle mit 8,5 Milliarden Dollar 14 Prozent mehr als die ursprünglich angebotenen 17 Dollar pro Aktie, und alle Beteiligten scheinen glücklich und zufrieden. Das Board of Directors von Bea hat bereits einstimmig zugestimmt.
Oracle erwirbt mit Bea einen Middleware-Anbieter, der technologisch stark ist, aber vor allem auf seine Bestandskunden angewiesen war. Dagegen schwächelte zuletzt das Neugeschäft. Nicht zuletzt ärgert Oracle mit der Übernahme den Erzrivalen SAP erheblich. Bevorzugen doch viele größere SAP-Kunden die Middleware von Bea. Zugleich schließt Oracle im Middleware-Markt ein gutes Stück zum Platzhirsch IBM auf, der nach Zahlen von Gartner aber Marktführer bleibt.
Larry Ellison betonte die Gemeinsamkeit zwischen Oracle und BEA: »Beide setzen auf Java«. Er sieht starke komplementäre Effekte zwischen den Angeboten beider Unternehmen. Er betont die technologischen Vorzüge gegenüber Microsofts .Net und den anderen Java-Anbietern. »Die Kundenbasis zwischen Bea und Oracle überschneidet sich«. Ellison verspricht den Bea-Kunden einen noch besseren Support. Bea CEO Alfred Chuang freute sich, dass Oracle einen höheren Kaufpreis zahlt als ursprünglich geboten. Fragen waren in der Pressekonferenz nicht zugelassen.