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SOA-Serie Teil 11

Oracle unterwegs nach SOA

Oracle unterwegs nach SOA Oracles Portfolio zum Aufbau serviceorientierter Anwendungen ist gut gefüllt. Doch im Hinblick auf die neuen Fusion Applications sind noch viele Fragen offen.

Autor:Redaktion connect-professional • 23.9.2007 • ca. 1:50 Min

Im Rahmen der Applications-Unlimited-Strategie gab Oracles President Charles Phillips im Februar diesen Jahres den Startschuss zur Auslieferung von fünf neuen Versionen der wichtigsten Applikationspakete. Peoplesoft Enterprise Release 9.0, Siebel CRM 8.0, JD Edwards Enterprise One 8.12 sowie, etwas zeitverzögert, JD Edwards World 9.1 nebst der hauseigenen Oracle E-Business Suite Release 12 sollen nicht nur Verlässlichkeit in Sachen Produktpflege demonstrieren, sie bieten Anwendern auch Mittel zum Aufbau von Software-Services und daraus zusammengesetzten Applikationen.

Prozesse und Services Wer den Update bei den Applikationen vollzieht und Komponenten von Oracles Middleware Fusion einsetzt, kann sich an den Aufbau einer serviceorientierten Architektur (SOA) machen. Das Kernstück von Oracles SOA-fähiger Applikationsumgebung heißt Application Integration Architecture (AIA). Damit lassen sich geschäftliche Funktionen so kapseln, dass sie als Software-Services mit anderen Services verknüpft werden können. Zudem gibt es erste Process Integration Packs (PIPs), die Anwendungen mit vorgefertigten Workflows unterstützen. Beispielsweise lassen sich analytische Berichtsfunktionen aus dem Siebel-Paket mit Finanzfunktionen aus der E-Business-Suite kombinieren. »Die Anzahl der orchestrierbaren Services wächst bei allen Oracle-Anwendungen kontinuierlich«, sagt Christian von Stengel, Senior Director Vertrieb bei Oracle Deutschland. Ein Services Repository unterstützt mit einem metadatenbasierten Tool die Integration mit gängigen Produkten. Doch während in aller Eile neue Versionen für die zugekauften Applikationsmodule entstanden, übt sich Oracle bei der angekündigten neuen Produktlinie SOA-konformer Anwendungen namens Fusion Applications in Zurückhaltung: Vielleicht gibt es Ende des Jahres erste Previews, mit einem Roll-out wird im nächsten Jahr gerechnet. Weiter vorangekommen ist die Ellison-Company hingegen bei den Infrastrukturkomponenten. Der Hersteller liefert mit dem BPEL Process Manager 10.1.2 eine vollständige Design- und Ablaufumgebung für Prozesse im Rahmen der Business Process Execution Language (BPEL) aus. Die BPEL-Files enthalten Steuerungsinformationen, um Geschäftsprozesse angemessen ablaufen zu lassen. Den Workflow modelliert man mit einem Design-Werkzeug, das seit kurzem über eine Schnittstelle zu den Aris-Modellierungswerkzeugen von IDS Scheer verfügt. »Die IT-Architektur eines Unternehmens ist der Motor für die Prozessautomatisierung«, umschreibt Rolf Scheuch, Vorstandsmitglied der Deutschen Oracle-Anwendergruppe (DOAG), die Entwick­lung der Business-Applikationen, die sich dem Workflow-Gedanken verschreiben und große Teile der Anwendungen über gekoppelte Services organisieren. Deutlich orientiert Oracle seinen SOA-Stack am Konzept des Business Process Management (BPM). Die Frameworks sind in der BPEL-Engine so verallgemeinert, dass nicht nur Web Services, sondern auch andere Technologien integriert werden können, allen voran Java-Applikationen, Enterprise Javabeans (EJBs) oder Datei- und Datenbankzugriffe. »Die Entwick­lung der Fusion-Middleware ist abgeschlossen und liefert ein hochintegriertes und standardkonformes Set für SOA«, bekräftigt John Aisien, Vice President Product Management Application Server.

Andreas Beuthner ist freier Journalist in München. Mehr zu SOA: www.informationweek.de/soa