Schneller, besser, flexibler als der Wettbewerb und technologisch auf der Höhe der Zeit – das sind die Vorgaben für CIOs, nach denen sie ihre IT- und TK-Infrastruktur organisieren müssen. Strategisches Outsourcing ist hierbei mehr gefragt als das Diktat des Rotstifts. Negative Erfahrungen mit IT-Auslagerungen zeigen aber, dass nicht alle Ängste unbegründet sind.
Noch vor wenigen Jahren standen bei jeder Kundenveralstaltung zum Thema IT-Outsourcing die Kostenvorteile eindeutig im Vordergrund. 30, 40 oder gar mehr Prozent: Dienstleister ließen keine Gelegenheit aus, den interessierten Besuchern vorzurechnen, wie hoch ihre Einsparungen sein könnten, wenn sie Teile ihre IT, oder besser gleich ihre gesamte technische Infrastruktur in die Hände externer Dienstleister legen würden. Ganz gefruchtet hat diese glänzende Aussicht freilich nicht, die stetige Wiederholung des Kostenarguments konnte das bis heute spürbare Mißtrauen der CIOs nicht beseitigen. 64,2 Prozent der CIOs fürchten nämlich das Risiko, beim Outsourcing von IT- oder Netzwerkdienstleistungen keine Kosten einsparen zu können. Abgesehen von Kontrollverlusten und Abhängigkeiten von externen Outsourcern, die fast 59 Prozent für nachteilig erachten.
Zudem: Über die Hälfte derjenigen, die Outsourcing bereits praktizierten, sprechen sich gegen ein erneutes Auslagern aus, weil sie schlechte Erfahrungen machten. Soweit die Nachteile, die aus einer aktuellen Studie von Orange Business Services herauszulesen sind. Im Auftrag des Outsourcing-Spezialisten wurden 600 Entscheidungsträger aus 10 europäischen Ländern zu Outsourcing Services befragt, allesamt in multinationalen Unternehmen beschäftigt.
Würde IT-Outsourcing nur im Zusammenhang mit diesen Risiken diskutiert werden, könnte man diese Variente zu den Akten legen. Muss und sollte man allerdings nicht.