Partner bleiben Fujitsu treu
Nach einer langen Phase der Verunsicherung sieht sich Fujitsu, die ehemalige FSC, für die Zukunft gut aufgestellt. Nicht zuletzt deshalb, weil nur wenige Partner den Hersteller verlassen haben. Im Exklusiv-Interview mit Computer Reseller News zieht Geschäftsführer Bernd Wagner Bilanz über die ersten hundert Tage unter dem Fujitsu-Dach.

- Partner bleiben Fujitsu treu
- Veränderungen im Portfolio
- Optimistischer Blick in die Zukunft
Den Zungenbrecher Fujitsu Technology Solutions benutzt intern niemand mehr. Und auch nach außen tritt das ehemalige Joint Venture Fujitsu Siemens Computers unter dem Konzernnamen auf: »Wir sind Fujitsu«, stellt Bernd Wagner fest, der das Unternehmen seit der Neuaufstellung vor rund hundert Tagen leitet. Dass Siemens aus dem Firmennamen verschwunden sei, habe im Projektgeschäft nicht geschadet. »Was uns sehr weh getan hat, war in der Übergangsphase die Verunsicherung bei den Partnern.« Auch sonst war der Übergang nicht schmerzfrei. Zumal der Wettbewerb »nichts unterlassen hat, um unsere Partner weiter zu verunsichern«, wie Wagner kritisiert. Trotzdem sei im Channel keine große Fluchtbewegung entstanden. Nur wenige Partner hätten Fujitsu komplett den Rücken gekehrt, andere das Geschäft mit dem Anbieter zurückgefahren und stärker mit Wettbewerbern gearbeitet. »Aber die maßgeblichen Partner haben nie den Glauben an uns verloren.« Rund 70 Prozent des Umsatzes erzielt Fujitsu in Deutschland über den Channel. Dieser Anteil soll laut Wagner keinesfalls sinken.
Alles in allem zieht Wagner nach 100 Tagen eine überwiegend positive Bilanz. Dass Fujitsu nun alleiniger Gesellschafter ist, sieht er als großes Plus an: »Wir gehören jetzt zu hundert Prozent zu einem Konzern, der IT klar im Fokus hat.« Bei Siemens sei Informationstechnik dagegen kein strategisches Geschäftsfeld mehr. Einschnitte waren trotzdem unvermeidbar. Aus dem schwächelnden Consumer-Geschäft hat sich der Anbieter teilweise zurückgezogen: Das Einstiegssegment wurde komplett aufgegeben, großvolumige Preisaktionen im Retail werden nicht mehr gefahren. Dass Fujitsu vor kurzem trotzdem ein Netbook vorstellte, sieht Wagner nicht als Widerspruch: »Solche Produkte muss man im Portfolio haben.« Darauf allein könne man aber kein Geschäftsmodell aufbauen.