Grenzen erkennen
Ein DLP-Projekt wird den Mitarbeiter vor seinen eigenen Fehlern schützen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Datendiebstahl generell verhindern wird es aber nicht. Dazu müsste jemand den Mitarbeiter permanent beobachten, um zu verhindern, dass er den Bildschirm abfilmt und fotografiert. Demnach muss die IT-Abteilung klar kommunizieren, welche Ziele überhaupt mit vertretbarem Aufwand zu erreichen sind. Hierzu eine Empfehlung für eine methodische Herangehensweise. Zuerst müssen alle Unternehmenszugänge auf den Prüfstand. Im zweiten Schritt ist zu empfehlen, Datensicherheitsmaßnahmen nur dann einzufordern und durchzusetzen, wenn es sich wirklich um ein vertrauliches Dokument handelt. Die IT-Verantwortlichen müssen dabei der Mobilität und Flexibilität der Mitarbeiter und Arbeitsplätze Rechnung tragen. Sinnvollerweise sollte über die Schutzlösung noch eine Alarmierung gelegt werden, welche eine schnelle Reaktion der Verantwortlichen sicherstellt. Die Erfahrung gezeigt, dass sich mit der vorgeschlagenen Vorgehensweise ein Projekt zügig umsetzen lässt. Ohne dass sich die Verantwortlichen in Details verlieren, beispielsweise in Diskussionen darüber, welche Fingerprinting-Methode für die automatische Klassifizierung zum Einsatz kommen soll. Wichtig ist, dass die Lösung auch in ökonomischer Hinsicht realisierbar ist und im Sinne der Administration praktikabel handhabbar bleibt.
Michael Piontek, Redakteur und Stefan Bächer, Security Consultant bei Defense