Preisverfall bei LCDs trifft auch Chemie-Riesen Merck
Preisverfall bei LCDs trifft auch Chemie-Riesen Merck. Nicht nur Hersteller von Flachbildschirmen stöhnen über die dramatisch fallenden Verkaufspreise. Auch »Rohstofflieferant« Merck verdient nicht mehr ganz so viel mit seinen Flüssigkristallen. Aber immer noch soviel, dass man angesichts der Traummarge blass vor Neid wird.

Preisverfall bei LCDs trifft auch Chemie-Riesen Merck
Seit fast genau 100 Jahren bietet der Darmstädter Pharmazie- und Chemie-Konzern Merck Flüssigkristalle (LCs) an, die sich aber bis in die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts kaum verkauften. Wie bei vielen Entdeckungen fehlten zunächst Anwendungen. Davon kann heute keine Rede mehr sein. 583 Millionen Euro Umsatz erlöste Merck im vergangenen Jahr mit LCs ? ein Plus von 33 Prozent. Eigenen Angaben zufolge ist der Konzern mit einem Marktanteil von rund 70 Prozent der weltweit führende Produzent für LCs. Die Kunden sind nahezu ausschließlich in Asien beheimatet. Trotz steigender Ausgaben für Forschung und Entwicklung lag die Umsatzrendite 2004 unverändert bei über 51 Prozent. Für das Marketing und den Vertrieb müssen die Darmstädter sowieso kaum etwas ausgeben.
Doch auch der Zulieferer kann nicht mehr auf das Wachstum der vergangenen Jahre bauen: Im ersten Quartal 2005 stiegen die Erlöse bei Flüssigkristallen im Vergleich zum Vorjahr lediglich um 7,5 Prozent von 135,8 Millionen Euro auf 146 Millionen. Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2003 hatte der Umsatz noch bei 84 Millionen gelegen. Die Umsatzrendite im heute veröffentlichten Zwischenbericht für die Monate Januar bis März 2005 lässt sich trotz sinkender Tendenz aber immer noch sehen: Sie beträgt knapp 47 Prozent.