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Übernahme durch Tochtergesellschaft Speer

Investoren gesucht

Autor:Samba Schulte • 15.1.2009 • ca. 2:30 Min

Inhalt
  1. Rettung für E&K Data
  2. Investoren gesucht

»Wir haben uns über die Neugründung viele Gedanken gemacht«, erklärt Everschor. Die Übernahme durch die Speer sei die nahe liegende Lösung gewesen. Im Gegensatz zu einer kompletten Neugründung, könne man mit der wirtschaftlich profitabel arbeitenden Speer Data im Rücken auf die Unterstützung der Versicherer und Investoren zählen. Man werde das Stammkapital nun weiter aufstocken und nach weiteren Investoren suchen. Die Firma wird alle Abteilungen mit rund 20 Mitarbeitern im ehemaligen E&K Data-Logistikzentrum am Gewerbering 31 in Viersen zusammenführen. Von der ehemaligen E&K Data AG bleibt damit nur noch eine Abwicklungsgesellschaft übrig.

Die neue Distributionsgesellschaft wird sich auf das Kerngeschäft Speicherlösungen konzentrieren. »Das Produktsortiment war vor der Insolvenz einfach zu groß geworden, wir haben uns von vielen Geschäftsfeldern getrennt «, erklärt der Geschäftsführer. Die E&K Data AG hatte in den Monaten vor der finanziellen Krise ihr Sortiment nicht nur um das zweite Standbein Navigationsprodukte, sondern auf Kundenwunsch auch um viele Peripherie- und Supplies-Produkte erweitert. Ein Fehler, wie Everschor heute einsieht: »Wir haben uns damit dem Broadline-Konzept genähert, das macht für ein Unternehmen mit damals rund 35 Mitarbeitern keinen Sinn.« Übrig geblieben sind nun jene Produktbereiche, mit denen E&K Data »schon immer den größten Teil des Geschäfts erzielt hat«: Speichermedien, optische Laufwerke und Speicherkarten. Everschor vertraut auf die Treue vieler Lieferanten, für die er auch künftig den Vertrieb übernehmen will, beispielsweise LG, Iomega, Teac oder Fuji. »Wir erfahren in unserer schwierigen Lage viel Unterstützung seitens der Hersteller und Kunden, haben aber auch viele negative Erfahrungen machen müssen.« Auch die Lösungen und Services der Speer Data will E&K Data weiter anbieten. »Die CD-/DVD-Duplizierungslösungen von Microboards und Primera sind erklärungsbedürftige Produkte, die Fachhändlern gute Margen bieten«, sagt Everschor.

Auch auf der Kundenseite wird sich E&K Data künftig stärker spezialisieren. Ohnehin hätten auch viele Kunden, vomFachhändler bis hin zum Systemintegrator, dem Distributor die Treue gehalten, betont Everschor. Zumindest bei Retailkunden werde man künftig aber Vorsicht walten lassen. Umso deutlicher streicht Everschor die Vorteile einer Zusammenarbeit für Fachhandelspartner heraus: »Durch eine starke Spezialisierung leisten wir für die Produkte unserer Lieferanten besten Service und beste Beratung und werden auch wettbewerbsfähige Preise anbieten. « Man führe intensive Schulungen für die Mitarbeiter durch, um den Kunden besten Support und tiefgehendes Know-how anbieten zu können. Der zwölf Mitarbeiter starke Vertrieb sei überdies stets erreichbar und Handelspartner könnten auf persönliche Ansprechpartner zählen. Auch Service-Fälle aus der E&KVergangenheit werde man für seine Kunden abwickeln. »Wir sind ein gesundes Unternehmen mit viel Potenzial!«, lautet Everschors Botschaft an den Channel.

Natürlich werde man nach der Insolvenz von vielen misstrauisch beobachtet, räumt der Geschäftsführer ein. Doch wolle man die Geschäftspartner alsbald von der Wirtschaftlichkeit der Firma überzeugen. »Wir werden die Kosten so gering wie möglich halten und unser Geschäft stets transparent für unsere Partner gestalten.« Das Umsatzziel für die neue Gesellschaft sieht Everschor bei 25 Millionen Euro im ersten Jahr. Der Geschäftsführer lässt dabei durchblicken, dass er etwas höhere Erwartungen hegt: schließlich verschmelzen in der neuen GmbH der Umsatz der Speer Data von rund 2,5 Millionen Euro und das vormalige Umsatzpotenzial von rund 40 Millionen Euro der E&K Data AG. Das Hauptziel in der Anfangsphase und auch künftig bestehe jedoch darin, in jedem Fall die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zu erhalten.

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INFO

E&K Data GmbH
Gewerbering 31, 41751 Viersen
Tel. 02162 9517-0, Fax 02162 9517-17
www.ekdata.com