Open-Xchange gehört mittlerweile selbst zu den Vorreitern des SaaS-Markts. Das Open Source- Unternehmen schloss Anfang 2007 eine Partnerschaft mit dem Hoster 1&1, der seither die Collaboration- Lösung »MailXchange« auf Basis der Open-Xchange-Software als Webservice anbietet. Inzwischen hat der Anbieter weitere Verträge mit führenden Providern in Frankreich, der Schweiz, den USA und Japan geschlossen.
Gerade E-Mail & Collaboration ist ein gutes Beispiel für den Erfolg von SaaS. Die Zahl der Mail- Postfächer, die auf diese Weise vermietet werden, wird laut der Radicati Group zwischen 2006 und 2012 weltweit von einer Milliarde auf 2,2 Milliarden wachsen und erreicht in diesem Jahr einen Wert von 1,6 Milliarden. Bei weitem mehr als die 400 Millionen Mail-Accounts, die auf einen Mail-Server im eigenen Unternehmen zugreifen. Freilich sind unter den 1,6 Milliarden überwiegend Privatanwender. Doch auch in Unternehmen ist das Modell auf dem Vormarsch. Dazu trägt nicht zuletzt Branchenriese Microsoft bei, der mit Exchange Online ebenfalls auf SaaS setzt und bei den eigenen Kunden mit rasch wachsender Akzeptanz rechnet. »In fünf Jahren werden 50 Prozent unserer Exchange-Postfächer über Exchange Online genutzt«, schätzt Chris Capossela, bei Microsoft für das weltweite Produktmanagement der Information Worker- Angebote verantwortlich.
»Wenige Unternehmen betreiben heute noch eigene Web-Server, wenige werden in Zukunft eigene Mail-Server betreiben«, erwartet Open-Xchange-Chef Laguna. Aber auch in anderen Bereichen wie Back-up und Datei- Ablage, Unified Communications und bei Business-Lösungen wie CRM sei SaaS auf dem Vormarsch. Auf Anwenderseite werden sich nach Einschätzung des Software-Experten primär Kunden aus dem SOHO- und SMBMarkt für die Angebote entscheiden, erst später Kunden aus dem Enterprise-Segment. Bei klassischen ERP-Systemen, wie sie Oracle und Lawson anbieten, hält Laguna das SaaS-Modell wegen des hohen Integrations- und Customizing- Aufwands ohnehin für kaum geeignet. »Die Herrn Debes und Ellison können also ruhig weiter schlafen.«
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