Der Software-Hersteller will das Geschäft allerdings nicht nur durch zahlreiche Produktneuheiten am Laufen halten, sondern setzt auch auf begleitende Initiativen wie »Sage 50 plus 50«. Im Rahmen dieses Programms, in das Sage rund eine halbe Million Euro investiert, sucht ein externer Dienstleister auf Wunsch der Partner nach qualifizierten Mitarbeitern. Der Eigenanteil des Partner- Unternehmens liegt bei 5.000 Euro. Nach erfolgreicher Vermittlung erhält der Mitarbeiter ein 60-tägiges Schulungsprogramm. Seit dem Programmstart im Juni haben sich bereits 30 Partner angemeldet und acht erfolgreiche Einstellungen gemeldet.
Noch in der Entwicklungsphase steckt ein Vertriebswerkzeug, das ähnlich der virtuellen Microsoft-Musterfirma Contoso verschiedene Geschäftsszenarien aufzeigt. Das Showcase soll pünktlich zur Cebit mitsamt der neuen CRM- und BIFunktionalitäten zur Verfügung stehen. Ebenfalls eine brandneue Initiative ist das so genannte Sage- Service-Mobil, mit dem Partner beim Endkunden vor Ort einen Software- und Hardware-Check durchführen können – beispielsweise zum Thema Umsatzsteuererhöhung. Die Aktion läuft zunächst für vier Monate.
Zur Einführung der neuen Produktgeneration im Sommer 2007 wird es zudem eine Veränderung beim Autorisierungsprozess geben. Künftig wird die Autorisierung nicht mehr von der Zertifizierung der Firma, sondern eines Mitarbeiters abhängen. Dieser erhält zu Beginn eine umfassende Schulung und muss im Folgenden nur die einzelnen Updates absolvieren.
Trotz der Informationsflut – auf die aktuellen Geschäftsergebnisse mussten die Partner in Dresden verzichten. Erst Ende November wird Sage die Zahlen bekannt geben. Die Erwartungen für Deutschland liegen bei einem Umsatzwachstum von rund zwanzig Prozent. Bei den Neukunden kann Sage einen Zuwachs von 13.000 vermelden – inklusive der Bäurer-Kunden. Der im Juni übernommene und nun unter Sage Bäurer firmierende ERP-Hersteller soll auch künftig als eigenständiges Unternehmen weitergeführt werden. Ebenfalls unverändert bleibt nach Angaben von Peter Dewald, Deutschland-Geschäftsführer bei Sage, vorerst auch der Direktvertrieb Bäurers. Der Grund sei vor allem die vergleichsweise hohe Komplexität der Produkte. »Es wird hier sicherlich auch Kooperationsmöglichkeiten geben. Denkbar wären Kompensationen für Partner, die einen großen Kunden an Sage Bäurer weitervermitteln«, so Dewald. Einen späteren Aufbau eines indirekten Vertriebskanals will Dewald nicht ausschließen, betont aber, dass es im Zuge der Bäurer-Übernahme momentan andere Prioritäten gäbe. Im Rahmen seiner Wachstumsstrategie will der Software-Hersteller auch künftig auf organisches Wachstum und Übernahmen von etablierten Firmen in neuen Segmenten setzen – wie zuletzt beim Kauf von Emdeon, einem Anbieter von Softwarelösungen für Arztpraxen und kleine Kliniken.
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