Die Jahresprognose anheben wollte Itelligence-Chef Herbert Vogel aus Gründen der »Unsicherheit im Markt« dann doch nicht. Anders als SAP oder IDS Scheer legt Itelligence ein blitzsauberes Quartal hin und sieht keinerlei Grund für Pessimismus.
Der SAP-Dienstleister Itelligence tanzt angenehm aus der Reihe jüngster negativer Meldungen rund um SAP und seiner engen Systemhauspartnern wie IDS Scheer . Weder das Beratungsgeschäft noch der Lizenzverkauf seien bei Intelligence infolge der Finanzmarktkrise eingebrochen, auch nicht gegen Ende des dritten Quartals. Im Gegenteil: Umsatz und Gewinn sind gestiegen und darüber hinaus, so führt CEO Herbert Vogel im Gespräch mit CRN aus: »Wir sind sehr gut in den Oktober gestartet«. Vogel ist sehr zuversichtlich, dass auch die im laufenden vierten Quartal geplanten Lizenzverkäufe im vollen Umfang realisiert werden können. Vor allzu großem Optimismus warnt Vogel allerdings. »Die Unsicherheiten im Markt sind schon vorhanden, weshalb wir unsere Jahresprognose nicht angehoben haben«.
Verglichen mit SAP und anderen SAP-nahen Systemhäuser eine vergleichsweise komfortable Alternative, vor der Vogel steht, auch wenn nicht alles ganz so rund läuft bei Itelligence, wie sich das Vogel wünschen würde. Beachtlich ist immerhin: Itelligence bestätigt seine Jahresprognose: Umsatz zwischen 210 und 214 Millionen Euro sowie eine Ebit-Marge von 6,2 bis 6,4 Prozent. Im dritten Quartal stiegen die Erlöse bei Itelligence um 10,4 Prozent auf 52,3 Millionen Euro, der Gewinn vor Zinsen und Steuern kletterte sogar um über ein Viertel auf 3,8 Millionen Euro. Vor allem der Gesellschafter NTT Data ist mit diesem Ergebnis rundum zufrieden. Erste Synergien durch die Zusammenarbeit mit dem japanischen IT-Dienstleister sind bereits realisiert worden, was vor allem das internationale Geschäft von Itelligence belebt. Die Bielefelder setzen auf das Know-how von NTT Data und nutzen vorhandene Kapazitäten der Japaner, so beispielsweise Rechenzentrumskapazitäten in Malaysia für das SAP-Hosting. »Das hilft uns sehr«, kommentiert Vogel.
Allerdings, und das will Vogel nicht verschweigen, läuft das Geschäft in den USA schon das ganze Jahr über »nicht so gut, wie wir uns das vorstellen«. Itelligence setzt rund ein Viertel seines Jahresumsatzes in den USA um. Der mittlerweile stärkere Dollar werde aber durch ein ausgesprochen gutes Geschäft in Deutschland und Westeuropa kompensiert, führt Vogel aus. Ein düsteres Bild für das kommende Jahr will Optimist Vogel nicht malen, gleichwohl bleibt der Manager vorsichtig: »2009 wird ein sehr anspruchsvolles Jahr«.