Mit einem Umsatzplus von 1,8 Prozent im ersten Quartal gelang der Media Saturn Holding (MSH) auf dem deutschen Markt ein Jahresstart nach Maß. Probleme bereitet der Retailkette allerdings das Auslandsgeschäft: Trotz Neueröffnungen brach der Umsatz in Westeuropa ein.
Retail-Marktführer MSH feiert in diesem Jahr mit großem Werbeaufwand und publikumswirksamen Angeboten das fünfzigste Jubiläum der Handelskette Saturn – und konnte damit auch die Geschäftsbilanz für das erste Quartal 2011 positiv beeinflussen: In den Monaten Januar bis März steigerte MSH den Umsatz in Deutschland um 1,8 Prozent auf 2,25 Milliarden Euro. Dabei kam es in dem Quartal auf dem deutschen Markt zu keiner Neueröffnung, sondern sogar zur Schließung einer Saturn-Filiale. Flächenbereinigt nahmen die MSH-Umsätze folgerichtig um 0,4 Prozent zu.
Dennoch dürfte die Stimmung in der MSH-Zentrale in Ingolstadt verhalten sein: Im Auslandsgeschäft – vor allem auf dem westeuropäischen Markt – tut sich der Retailer derzeit merklich schwerer als in der Heimat. So ging der Umsatz trotz Neueröffnungen in den westeuropäischen Ländern um 2,3 Prozent auf 2,13 Milliarden Euro zurück. Flächenbereinigt gibt es sogar einen Einbruch von 8,3 Prozent zu verbuchen. Auch im Osteuropa-Geschäft wird aus dem erwirtschafteten Umsatzplus von 6,5 Prozent (528 Millionen Euro) flächenbereinigt ein Minus von 5,7 Prozent.
Neben dem Rückzug von Saturn aus Frankreich macht MSH für die negative Entwicklung des Auslandsgeschäfts vor allem das schwierige konjunkturelle Umfeld in Südeuropa verantwortlich. Konzernweit kommt es in dem Quartal daher zwar zu einem Umsatzplus von 0,8 Prozent (4,97 Milliarden Euro), aber zu einem rückläufigen Geschäftsergebnis. Das EBIT ging im ersten Quartal 2011 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15,9 Prozent auf 65 Millionen Euro zurück. Um seine Rolle als »Cashcow« im Metro-Konzern zurückzugewinnen, setzt MSH auf den Ausbau des Online-Geschäfts. So wird im Quartalsbericht neben der Übernahme des Etailers Redcoon (CRN berichtete) auch ein anziehendes Internetgeschäft in den Niederlanden und Italien vermeldet, wo die Online-Umsätze in den ersten drei Monaten des Jahres um 15 Prozent angestiegen seien.