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Schufa-Daten per Bingo-Karte (Fortsetzung)

Autor:Redaktion connect-professional • 17.5.2006 • ca. 1:25 Min

Inhalt
  1. Schufa-Daten per Bingo-Karte
  2. Schufa-Daten per Bingo-Karte (Fortsetzung)
  3. Schufa-Daten per Bingo-Karte (Fortsetzung)
Eine solche »Bingo-Karte« ist künftig das Authentisierungsmittel zur ­Online-Abfrage der persönlichen Schufa-Daten. Foto: Schufa Holding AG
Eine solche »Bingo-Karte« ist künftig das Authentisierungsmittel zur ­Online-Abfrage der persönlichen Schufa-Daten. Foto: Schufa Holding AG

Webservice-Schnittstelle
Grundlage des Schufa-Konzepts ist die Authentifizierungslösung IdentityGuard von Entrust, eine serverbasierte Software, die in der vorhandenen Infrastruktur des Unternehmens installiert wurde. Das in Java geschriebene und auf Linux aufsetzende Zugangssystem hat eine Web-Services-Schnittstelle für den Prozess der Authentisierung. Der Schutz der Kommunikation zwischen Server und User sowie der abgelegten Nutzerinformationen erfolgt mittels einer Verschlüsselungssoftware, die nach FIPS 140-2 zertifiziert ist und die gewährleistet, dass der Inhalt jeder Karte sicher ist. Die Hardware­anforderun­gen sind gering: Die Lösung setzt lediglich einen Server mit 100 MByte freiem Speicherplatz auf der Festplatte sowie einem 1-GHz-Prozessor, 500 MByte RAM und eine 10Mbit-Ethernet-Ver­bindung voraus. Bei der Schufa kommen allerdings zwei Server zum Einsatz. Um Ausfallsicherheit zu gewährleisten und einen höheren Durchsatz zu ermöglichen, wird die Last über eine spezielle Hardware gleichmäßig auf beide Server verteilt. Zur Beschleunigung der Transaktionen wird außerdem eine gekapselte Datenbank eingesetzt, auf der die Benutzer- und Kartenin­for­mationen vorgehalten werden. Verwaltet wird das System über eine zentrale Konsole. Da keine Hardware-Tokens be­nö­tigt werden, ist die Neuausstellung oder Ersatzbeschaffung von Kennwörtern und ­Zugangs­rechten vergleichsweise einfach und günstig. Bei der Schufa geht man davon aus, dass die vorhandene Lösung genug Re­serven für künftiges Wachstum bietet, hat man sie doch von vornherein für hohe Nutzerzahlen ausgelegt.

Bald in ganz Deutschland
Die Anbindung an die vorhandene Infrastruktur verlief sehr einfach. »Es waren keine Änderungen notwendig, es musste lediglich zusätzlich eine Datenbankanbindung vom Authentifizierungsserver zu unserer DB/2 Datenbank geschaffen werden«, meint Manuel Dietz, zuständiger Projektleiter bei der Schufa. »Außerdem dürfen wir annehmen, dass wir die laufenden Kosten niedrig halten können«.
In der Pilotphase des Projekts erhalten nur Bürger aus zufällig ausgewählten Städten und Landkreisen die Möglichkeit, ihre bei der Schufa gespeicherten Informationen online einzusehen. Bis Mitte des Jahres will die Schufa das Testgebiet auf ganz Deutschland ausdehnen. Ein Einsatz der Technologie für weitere Projekte wird ins Auge gefasst.     Philipp Hanke ist freier Journalist in München