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SCSI geht in Serie (Fortsetzung)

Autor:Redaktion connect-professional • 28.9.2005 • ca. 1:40 Min

Inhalt
  1. SCSI geht in Serie
  2. SCSI geht in Serie (Fortsetzung)
  3. SCSI geht in Serie (Fortsetzung)

Drei serielle Techniken
Mit SAS, Fibre Channel und Serial ATA gibt es mittlerweile drei serielle Schnittstellen für unterschiedliche Anforderungen.
SAS eignet sich als Bussystem eher für Server, RAID-Systeme und iSCSI-basierte SANs. Fibre Channel ist für ambitionierte SAN-Projekte oder geswitchte Hochgeschwindigkeitsnetze mit extrem hohen Sicherheitsanforderungen und einer schier unbegrenzten Anzahl von maximal 16 Millionen Geräten ausgelegt. Die SATA-Technologie hingegen adressiert das Low-End-Segment.
Mit den heute verfügbaren Schnittstellenoptionen sind Unternehmen viel eher in der Lage, ihre Speicherausgaben strategisch zu steuern: Abhängig von ihren Anforderungen können sie in SATA, SAS oder Fibre Channel investieren. So lassen sich Daten in Unternehmen aller Größen nach ihrer Bedeutung staffeln und an unterschiedlichen Speicherorten vorlagern oder aufbewahren.
Dabei unterscheidet man grob drei Speicherkategorien: Höchste Anforderungen an die Speicherarchitektur stellen unternehmenskritische Transaktionsdaten, beispielsweise zu Kunden und Aufträgen, deren Verlust ein hohes Risiko für das Unternehmen birgt.
Als sekundär werden Daten eingestuft, deren Verlust die Produktivität und Geschäftsprozesse kurzzeitig unterbrechen, sich aber mit einem gewissen Aufwand ersetzen lassen. Beispiel Grafikstudio: Streikt ein Rechner beim Entwurf eines Werbeplakats und gehen Daten verloren,  bedeutet das keinen kompletten Stillstand des Geschäftsbetriebes.
Als tertiäre Daten bezeichnet man Sicherungskopien, die das Unternehmen aus rechtlichen Gründen vorhält, die aber für aktuelle Geschäftsprozesse irrelevant sind.
Beim Aufbau einer mehrschichtigen Speicherarchitektur bietet SAS einen entscheidenden Vorteil: SAS-Controller erkennen auch SATA-Laufwerke und stellen automatisch das richtige Protokoll, die geeignete Spannungsdifferenz und Übertragungsgeschwindigkeit ein.
Damit lassen sich SAS- und SATA-Laufwerke in einem externen Storage-Subsystem gemeinsam betreiben. Für Unternehmen bedeutet die Kompatibilität unter den seriellen Bussystemen mehr Flexibilität. Daten, die zunächst unternehmenskritisch sind, verlieren mit der Zeit an Relevanz und wandern in ein Nearline-System, also von relativ teuren SAS-Laufwerken auf günstigere SATA-Platten.
Andersherum können vor allem kleinere Unternehmen ihre Speichersysteme zunächst in einer SATA-Sparvariante aufbauen und später mit SAS-Geräten nachrüsten.
So erfüllt eine einzige Plattform unterschiedliche Speicheranforderungen: Wichtige Transaktionsdaten werden auf SAS-Platten gespeichert; Daten, bei denen es eher auf schnellen Zugriff als auf Sicherheit ankommt, finden auf SATA-Laufwerken Platz.
Trotz der beschriebenen Vorteile für IT-Manager besteht beim Generationswechsel von parallelem auf serielles SCSI kein Grund zur Eile. Unternehmen können ihre parallelen Speicherstrukturen auch weiterhin betreiben. Allerdings werden die Anbieter von Speichertechnologien ihre Investitionen im Parallel-SCSI-Bereich zurückfahren. Damit gehört die Zukunft eindeutig seriellen Bussystemen und Schnittstellen.   

Kurt Schörghofer ist Geschäftsführer bei Adaptec Deutschland.