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Eine halbe Milliarde Euro für SEPA

Autor: Redaktion connect-professional • 25.9.2008 • ca. 1:05 Min

Inhalt
  1. SEPA noch zu teuer
  2. Umstellung in allen Bereichen auf SEPA
  3. Eine halbe Milliarde Euro für SEPA

Rund eine halbe Milliarde Euro haben die Banken bisher für die SEPA-Einführung ausgegeben. Die Kreditinstitute hoffen daher, dass kurzfristig auch die öffentliche Verwaltung – über die ein Fünftel aller Zahlungen erfolgt – SEPA nutzen wird. Bislang gab es so gut wie keine SEPA-Überweisungen von Kommunen, weil diese technisch meist noch gar nicht in der Lage waren, das neue Format zu nutzen. Auffällig ist, dass mehr als die Hälfte der SEPA-Zahlungen über Genossenschaftsbanken abgewickelt werden. Dort wurden die gesamten Vertriebswege frühzeitig umgestellt und die Kunden umfassend informiert. Hier müssen die Banken nachziehen, damit sich ihre Kosten rechnen und SEPA ein Erfolg wird. Zwar ist die Umstellung auf SEPA kompliziert und teuer, langfristig aber zahlt sie sich vor allem für international tätige Unternehmen aus. So können – wenn auch die Lastschriften einbezogen sind – einheitliche Zahlungsverkehrsverfahren und -formate für alle Transaktionen innerhalb der teilnehmenden Länder genutzt werden. Den Firmen bietet sich die Möglichkeit, die Kontoführung für den Euro-Zahlungsverkehr auf ein Konto zu konzentrieren. Gleichzeitig können Zahlungsströme und damit die Liquidität besser und kostengünstiger gesteuert werden. Die entscheidende Frage ist: Wird sich SEPA durchsetzen und die nationalen Verfahren ablösen? Nach dem Willen der EU soll bis 2010 ein wesentlicher Anteil der Überweisungen und Lastschriften im SEPA-Format einheitlich übertragen werden. Sollte sich dies nicht einstellen, ist mit Vorgaben seitens der Gesetzgeber zu rechnen. Insbesondere die deutsche Kreditwirtschaft aber setzt sich dafür ein, dass die Ablösung nationaler Verfahren marktorientiert erfolgt und nicht durch die europäischen Gesetzgeber zwangsweise verordnet wird.

Clemens Engelke ist Mitglied der Geschäftsleitung der PPI AG.