Bei einem 1500 Byte großen FTP-Paket sind das auf einer 64-kBit/s-Verbindung immerhin rund 187 ms. Da aber die Round-Trip-Time (RTT) für interaktiven Terminal-Datenverkehr 150 ms (75 ms in jede Richtung) nicht überschreiten sollte, sollten die Pakete beispielsweise auf 256 oder 512 Byte fragmentiert werden, damit keine Delay-Probleme entstehen.
Diese Funktion wird im allgemeinen als »Link Fragmentation & Interleaving« bezeichnet. Um eine Fragmentierung zu vermeiden, kann auch die MTU-Size für den WAN-Link angepasst werden, da eine Fragmentierung lediglich auf langsamen WAN-Verbindungen und nicht Ende zu Ende erfolgen sollte.
Innerhalb der letzen Jahre hat sich ein stetig wachsender Markt für WAN-Optimierungs-Systeme entwickelt. Diese Systeme – zumeist als Appliance oder Add-On-Software/-Hardware für WAN-Router erhältlich – greifen auf unterschiedlichen Ebenen in die WAN-Übertragung ein und können so Applikationen oder Dateiübertragungen um bis zu mehreren 100 Prozent beschleunigen.
Im Falle der Thin-Client-Kommunikation kann man beispielsweise auf die folgenden Weisen optimierend eingreifen:
Auf der Seite der Applikations-Server trägt die Kommunikationsinfrastruktur entscheidend zum Erfolg einer Server-Based-Computing Lösung bei. Performance, Verfügbarkeit, Skalierbarkeit und nicht zuletzt Techniken für die Virtualisierung von Rechenleistung, Storage- und Netzwerkelementen gehören hier zu den wichtigsten Schlagworten.
Diese Infrastruktur muss sicherstellen, dass herkömmliche Server via Gigabit-Ethernet oder 10-Gigabit-Ethernet angebunden werden können. Storage sollte beispielsweise via Fibre-Channel oder iSCSI erreichbar sein und die Vernetzung von Bladeservern via Gigabit-Ethernet oder 10-Gigabit-Ethernet oder in HPC-Umfeldern mittels Infiniband ermöglicht werden.
So kann der benötigte Applikations-Mix dynamisch im Data-Center bereitgestellt und den Benutzern auf den Thin-Clients via LAN oder – unter Beachtung der oben erörterten WAN-Design-Richtlinien – verfügbar gemacht werden, ganz gleich, ob die Bereitstellung dieser Dienste im eigenen Unternehmen stattfindet oder über einen Application-Service-Provider geleistet wird.
Thomas Boele ist Technical Marketing Manager bei Cisco Systems.