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Vom Fachhändler zum Infrastrukturberater

Intelligente Konzepte

Autor:Michael Hase • 2.10.2009 • ca. 1:45 Min

»Ein Anwender darf sich mit einer Server- und Storage-Konsolidierung keine neuen Problemfelder schaffen.« Klaus Rumsauer, Director Enterprise Server & Storage bei HP
»Ein Anwender darf sich mit einer Server- und Storage-Konsolidierung keine neuen Problemfelder schaffen.« Klaus Rumsauer, Director Enterprise Server & Storage bei HP

Tatsächlich bleibt Virtualisierung auf halber Strecke stehen, wenn sie sich auf Server beschränkt. Im Kern beruht die Technologie darauf, Hardware und Software logisch voneinander zu entkoppeln. Dadurch lassen sich mehrere virtuelle Maschinen parallel auf einem Server betreiben. Dynamisch ist eine Infrastruktur aber erst dann, wenn virtuelle Maschinen je nach Auslastung der Ressourcen über die Grenzen physikalischer Server hinweg migrieren. Voraussetzung dafür ist, dass sich alle Daten in einem virtuellen Speicherpool (Shared Storage) befinden, in dem die physikalischen Grenzen der einzelnen Speichereinheiten aufgehoben sind.

Ansonsten wären virtuelle Maschinen nach einer Migration von ihren Daten abgeschnitten. Aus dem gleichen Grund lassen sich Konzepte zur Hochverfügbarkeit, bei denen ausgefallene Maschinen auf einer anderen Hardware neu gestartet werden, nur auf Basis eines Shared Storage realisieren.

Die Möglichkeiten der Virtualisierungstechnologie schöpft der Kunde folglich erst dann voll aus, wenn sie auch auf die Speichersysteme angewendet wird. Damit ist eine übergreifende Herangehensweise, die sich auf beide Hardware-Kategorien erstreckt, schon im Konzept der Virtualisierung angelegt. Letztlich müsse ein ganzheitlicher Ansatz aber noch weiter ausgreifen, meint IBM-Manager Fischer. Der IT-Konzern stelle sich dieser Anforderung, »indem wir vor mehr als einem Jahr unsere Agenda der Dynamic Infrastructure definiert und schrittweise umgesetzt haben«.

Das Konzept ziele darauf ab, Innovationen zu unterstützen, Betriebskosten zu senken, Services zu verbessern und Risiken zu minimieren. Der IBM-Hardware-Chef spricht von einem »ganzheitlichen Ansatz, der nicht beim Server oder beim Storage-System aufhört«. Virtualisierung, Automatisierung und Energieeffizienz sind die Kernthemen, die sich Fischer zufolge wie ein roter Faden durch das Dynamic Infrastructure-Konzept hindurch ziehen. Nicht zuletzt gehe es darum, das Management einer Systemlandschaft durch automatisierte Abläufe zu vereinfachen und effizienter zu machen.

Systemmanagement gilt auch beim Wettbewerber HP als Thema, das mit der Virtualisierung stärker in den Mittelpunkt rückt. Denn virtualisierte IT-Infrastrukturen sind wesentlich dynamischer als klassische IT-Landschaften, so dass für das Management spezielle Software erforderlich ist, wie HP-Manager Rumsauer erläutert: »Das Geschäft verlagert sich also weg von reiner Hardware und hin zu intelligenten Konzepten, die aus Hardware, Software und Services bestehen.« Für den Server- und Storage-Chef spielen dabei die betriebswirtschaftlichen Anforderungen des Kunden eine zentrale Rolle und zwingen zu einem ganzheitlichen Ansatz.

Denn Kunden streben nach seiner Erfahrung oft Kosteneinsparungen im deutlich zweistelligen Prozentbereich an. »Das ist nur zu realisieren, wenn über einzelne Hardware-Inseln hinaus das gesamte Infrastruktur-Konzept bis hin zu den Geschäftsprozessen, die damit verbunden sind, neu entworfen wird.«