Beratung und Planung wird immer wichtiger
- Server und Storage-Projekte: Auf das Ganze kommt es an
- Know-how erforderlich
- Intelligente Konzepte
- Beratung und Planung wird immer wichtiger

Auf der anderen Seite müsse ein Anwender aber auch darauf achten, »dass er sich mit einer Server- und Storage-Konsolidierung keine neuen Problemfelder schafft«, warnt Rumsauer. So dürfe etwa die Netzwerkanbindung nicht zum Flaschenhals werden, wenn mehrere Server auf einem einzigen konsolidiert werden, und die Ausfallsicherheit der Systeme müsse weiterhin gewährleistet sein.
Tatsächlich wirken sich Störungen umso gravierender aus, wenn die einzelnen Bereiche der IT-Lanschaft enger miteinander verzahnt sind. »Durch die Virtualisierung betreffen Probleme in der Infrastruktur nicht mehr nur isolierte Systeme, sondern können ganze Umgebungen in ihrer Funktion beeinträchtigen«, gibt Marc Müller, Geschäftsführer von Azlan, der VAD-Sparte des Broadliners Tech Data, zu bedenken. Auch für den Distributionsmanager besteht kein Zweifel daran, dass »das klassische Local Area Network (LAN) und das Speichernetzwerk immer enger zu einer integrierten Rechenzentrums-Architektur zusammenwachsen«.
Dadurch stellen sich in Infrastrukturprojekten heute wesentlich höhere Anforderungen an die Planung als früher. »Während die Implementierungsphase durch moderne Technologien immer einfacher zu realisieren ist, gewinnt die Planungs- und Consulting-Phase bei solchen Projekten mehr und mehr an Gewicht«, legt Müller dar.
In diesem Trend erkennt der Azlan-Chef zugleich eine Chance für den Channel: Server- und Storage-Spezialisten können sich nach seinen Worten insofern weiter entwickeln, als ihre Kompetenz zunehmend in der Planungsphase gefagt ist. »Denn Fehler in dieser Phase lassen sich später nur noch mit hohem Geld- und Zeitaufwand bereinigen.« Daraus folgt, dass IT-Fachhändler künftig stärker als bisher in der Rolle von Infrastrukturberatern gefordert sind. Dafür sei es aber notwendig, resümiert Müller, »dass sich Systemhäuser in Zukunft noch deutlich stärker spezialisieren«.
Scheinbar in eine andere Richtung geht die Forderung an den Channel, die IBM-Manager Fischer aus dem gleichen Trend ableitet: »Für Business Partner von IBM bedeutet die Marktentwicklung, sich noch stärker als bisher ganzheitlich auszurichten: vom dedizierten Spezialisten zum Lösungsanbieter.« Offenbar sieht der Manager aber Spezialisierung und Ganzheitlichkeit als zwei Seiten einer Medaille an: Eine ganze Reihe von IBM-Partnern sei gerade deshalb erfolgreich, betont Fischer, »weil sie sich spezialisiert und mit Lösungskenntnissen profiliert haben, über die längst nicht jedes Systemhaus verfügt«.
Tatsächlich gehören sowohl die Spezialisierung als auch die Fähigkeit, ganzheitliche Konzepte zu entwickeln, zu den Anforderungen an Systemhäuser im Infrastrukturgeschäft. Einerseits müssen sie heute über spezialisierte Kenntnisse verfügen; andererseits sollten sie einen weiten Horizont besitzen, der es ihnen erlaubt, Infrastrukturen in ihrer Gesamtheit zu überblicken. Ein Spagat, den offenbar auch Antauris-Manager Leichter sieht. Der Vertriebsprofi ist davon überzeugt, dass »Spezialkenntnisse in den Bereichen Server- und Storage allein in Zukunft nicht mehr ausreichen«. Vielmehr benötigten Systemhäuser darüber hinaus Know-how in den Bereichen Netzwerk, Security und Applikationen.
Wie Leichter meint, sollten Reseller diese Entwicklung zum Anlass nehmen, »über die Zusammenarbeit in so genannten Projekt-Tandems nachzudenken«. Gerade wenn Spezialkenntnisse in verschiedenen Breichen gefordert sind, werden Systemhäuser wohl solche Arbeitsgemeinschaften bilden müssen. Denn nach Ansicht des Antauris-Managers »wird nicht jeder die Investitionen in das Know-how seiner Mitarbeiter tätigen können, die notwendig sind, um das gesamte Anforderungsprofil abzudecken«.