Shopware verfolgt mit seinem Marktplatzprojekt »Bepado« ehrgeizige Ziele. Bereits 2014 soll die Mischung aus Xing für den Online-Handel und dezentralem Marktplatz die drittgrößte Macht hinter Amazon und Ebay sein.
Es ist eine Kampfansage an die etablierten Marktplätze wie Amazon und Ebay. Der Onlineshop-Spezialist Shopware möchte Online-Händler mit »Bepado« nicht nur zur Zusammenarbeit bewegen, sondern bis Ende des Jahres zum drittgrößten Marktplatz in Deutschland werden. Die Plattform des Unternehmens aus Schöppingen ist eine Mischung aus Social-Network und umfangreichem, dezentralem Dropshipping-System. Händler können sich über die Plattform nicht nur über Preise und Konditionen unterschiedlichster Lieferanten aus allen Warenbereichen informieren, sondern im Netzwerk eingetragene Artikel automatisiert in den eigenen Online-Shop übernehmen. Dem Händler bleibt dabei die Wahl, ob er den Lieferanten als eigentliche Bezugsquelle angibt oder nicht. Auch bei den Versandoptionen stehen dem Onlineshop-Betreiber zahlreiche Möglichkeiten offen. Neben der Option, den Versand dem Lieferanten zur überlassen, kann der Etailer die Ware auch in sein Lager liefern lassen.
Bepado-Projektleiter Dietmar Hölscher zeigt im Gespräch mit CRN eine weitere Möglichkeit für Händler auf, über Bepado ihr Produktsortiment im Online-Shop einfach und schnell zu erhöhen. »Über die Funktion Cloudsearch können Händler bei Produkten, die sie nicht selbst im Sortiment haben, auf Händler im Netzwerk mit den entsprechenden Artikeln im Sortiment verlinken. Kauft der Kunde dann das entsprechende Produkt, erhält der verlinkende Händler eine Rückvergütung«, so Hölscher. Zudem könne der Händler gleichzeitig auch zum Lieferanten werden. »Führt der Händler innovative oder eigene Produkte, kann er diese auch als Lieferant dem Netzwerk zur Verfügung stellen. In solchen Fällen lohnt sich Bepado gleich doppelt«, erläutert Hölscher.
Nicht nur für Online-Händler, auch für Lieferanten bietet die Plattform neue Chancen. Sogar Großhändler, die über keinen eigenen Online-Shop verfügen, können an Shopwares Marktplatz-Netzwerk teilnehmen. Dafür hat der Dienstleister eine offene Entwicklerschnittstelle entwickelt, über die auch eigene programmierte Lösungen angeboten werden können. Abgerundet wird die Plattform durch soziale Funktionen, die sich am Business-Netzwerk Xing orientieren. »Wir bieten bereits einen Nachrichtendienst und wollen auch moderierte Diskussionsforen einrichten, in denen sich die Handelspartner miteinander vernetzen können«, erläutert Hölscher. Dass in solchen Businessrunden auch neue Geschäftsbeziehungen entstehen, dürfte im Sinne von Shopware sein, schließlich will das Unternehmen mit der neuen Plattform auch Geld verdienen.