In Kürze müssen die Sicherheitsanforderungen der EU-DSGVO umgesetzt sein. Auch die Wahl der Funktechnologie ist von den Anforderungen betroffen, reicht ohne weiteres Zutun jedoch nicht aus.
Soll sich das Gerät mit einem Smartphone verbinden, muss das Protokoll von diesem unterstützt werden, d.h. es bleibt die Wahl zwischen Wi-Fi, ANT, Bluetooth oder NFC. Wenn Geräte jedoch ausschließlich untereinander kommunizieren, kann auch ein selbst entwickeltes Protokoll zum Einsatz kommen. Dies hat den Vorteil, dass der Entwickler die volle Kontrolle über das Netzwerk hat und keine Geräte anderer Hersteller die Kommunikation beeinflussen können. Zudem sind proprietäre Protokolle meist kein lohnendes Ziel für Hacker, da die Anzahl der kaperbaren Geräte niedriger ist und somit zudem aufwändiger im Feld aufzuspüren.
Doch es gibt auch einen Nachteil: Bei Fehlern oder Schwierigkeiten ist der Entwickler auf sich selbst gestellt. Deshalb ist eine Eigenentwicklung nur dem zu empfehlen, der sich mit jeder der sieben Ebenen des ISO-OSI-Modells von Kommunikationssystemen auskennt und tatsächlich gute Gründe speziell für sein Portfolio hat. Zu den unzähligen Parametern eines Funkprotokolls gehört immer die Wahl des verwendeten ISM-Bandes, hierbei kann die Website des European Telecommunications Standards Institute (ETSI) www.etsi.org eine erste Hilfestellung geben. Doch nicht nur diese Auswahl ist fundamental für die spätere Funkkommunikation: Mit der Modulation, Topologie, Adressierungen, Routingverfahren, Verschlüsselungen und Anwendungsprofilen beginnen erst die Planungen. Oftmals wird die Entwicklung eines eigenen Funkprotokolls unterschätzt und scheitert aufgrund der Komplexität, Entwicklungsdauer, Störanfälligkeit oder Unzuverlässigkeit. Viele Portfoliomanager und Produktdesigner kennen auch nicht alle Aspekte und Möglichkeiten der etablierten Standards und treffen daher ungünstige Entscheidungen.
Standards sind immer ein Kompromiss
Als Standard-Technologien werden Protokolle bezeichnet, die von mehreren Unternehmen im gegenseitigen Einverständnis definiert werden und somit immer einen Kompromiss basierend auf dem „größten gemeinsamen Nenner“ darstellen.
Die 2,4GHz-Protokolle, die auf der IEEE802.15.4 Spezifikation basieren, wie ZigBee oder Thread, sind mit 16 Kanälen à 5MHz Modulationsbreite recht robust gegenüber kleineren Signalstörungen. Wi-Fi ist mit 20MHz pro Kanal zwar noch widerstandsfähiger, aber dadurch sind auch nur die Kanäle 1,6 und 11 im 2,4GHz-Band überlappungsfrei nutzbar. Das klassische Bluetooth teilt dieselben Frequenzen in 79 Kanäle à 1MHz und wechselt den Kanal 1.600 Mal in der Sekunde, um so eine stabile Verbindung sicherzustellen. Bluetooth Low Energy (BLE) moduliert mit 2MHz Bandbreite, wodurch sich 40 Kanäle im 2,4GHz-Frequenzband ergeben. 37 davon werden zur Datenübertragung genutzt. Die restlichen drei Kanäle liegen zwischen den genannten WLAN-Kanälen 1, 6, 11 geschickt platziert und werden für die Kopplung der BLE-Teilnehmer verwendet.