Subscriber-Identity-Module

SIM-Karten für M2M sind anders

24. November 2014, 10:24 Uhr | Daniel Barth, Product Sales Manager Wireless Development Center bei Rutronik Elektronische Bauelemente
M2M-Trio am Beispiel Telit: Wireless Modul, „m2mAIR e-portal“ und „m2mAIR SIM-Karte“
© Telit

SIM-Karten sind nichts Neues, sie stecken in jedem Handy. Anders in der Industrie: Dort kommen sie erst seit relativ kurzer Zeit in M2M-Anwendungen für Smart-Factory, Smart-Grid oder Smart-Home zum Einsatz.

Die SIM-Karten für den Einsatz im M2M-Umfeld müssen ganz andere Funktionen bieten als die gängigen Endkunden-Modelle. Dies beginnt bereits beim Temperaturbereich: Herkömmliche SIM-Karten sind in der Regel nur bis 55°C spezifiziert, was für viele Industrieanwendungen nicht ausreicht. Hinzu kommen weitere Anforderungen an die Robustheit.

Noch entscheidender ist jedoch die Möglichkeit, eine Vielzahl an Karten zu verwalten. Denn Hersteller von M2M-Anwendungen haben meist mehrere hundert oder tausend Karten, die wochen- oder monatelang auf Lager liegen oder in Maschinen und Anlagen verbaut sind, bevor sie beim Kunden schließlich aktiv genutzt werden. Solche  Anbieter benötigen deshalb die Option, die Karten in der Anwendung zu testen, um sie dann inaktiv zu schalten bis der Kunde sie tatsächlich einsetzt.

Im Betrieb ist eine klare Übersicht über die Nutzerprofile und Verbräuche entscheidend sowie die Möglichkeit, diese zu verwalten. Denn meistens lässt sich kaum vorhersagen, welches Datenvolumen tatsächlich anfällt. So kann es aufgrund völlig falscher Tarifmodelle zu extrem hohen Kosten kommen. Sie werden meist erst dann bemerkt, wenn die Rechnung des Netzwerkproviders bei der Buchhaltung ankommt.

Auf diese Anforderungen von M2M-Anwendungen in den verschiedensten vertikalen Märkten zugeschnitten sind beispielsweise die SIM-Karten von „m2mAIR“ einer Geschäftseinheit von Telit Communications, deren Eigenschaften als exemplarisch gelten dürfen. Das bedeutet unter anderem, dass die SIM-Karten nicht zwingend mit einem Telit-Funkmodul verbunden werden müssen, sie lassen sich auch mit jedem anderen Modul nutzen. M2M-Karten stehen als Standard-SIM und mit erweitertem Temperaturbereich von -40°C bis +105°C zur Verfügung. Sie sind zudem nach „ETSI TS 102.671“ zertifiziert. Für Anwendungen in rauen Umgebungen, die auch Erschütterungen oder Vibrationen standhalten müssen, oder für Applikationen mit begrenztem Platzangebot, sind SIM-Chips ideal. Direkt auf das Board gelötet, bieten sie die nötige Robustheit und punkten außerdem mit geringem Platzbedarf.

Portal bietet Übersicht und Verwaltungsmöglichkeiten

Entscheidendes Element ist das Lifecycle-Management über ein webbasiertes Portal. stehen zahlreiche Services für die Verwaltung der Karten und Chips über deren gesamten Lebenszyklus bereit. Hersteller von M2M-Anwendungen können die Dienste genau dann freischalten, wenn sie benötigt werden. Dabei haben sie die Wahl zwischen verschiedenen Aktivierungs- und Abrechungs-Stati, zum Beispiel „test ready“ oder „active“. Diese lassen sich sowohl manuell als auch automatisiert über Schwellenwert-basierte Regeln frei schalten, beispielsweise nach der ersten Datenübertragung über 100 kByte Datenvolumen. Dafür stehen vordefinierte Regeln bereit, über Programmierschnittstellen (API) können Kunden auch individuelle Regeln formulieren. So fallen für das entwickelnde Unternehmen während der Testphase unter Umständen keinerlei Gebühren an. Diese werden dem Kunden immer erst dann in Rechnung gestellt, wenn dieser die Maschine oder Anlage mit der Karte in Betrieb nimmt.

Ein umfassender technischer Support und Services zur Fehlerbehebung gehören ebenfalls zum Lifecycle-Management. Das Angebot reicht vom Entwickler-Support für die Hersteller bis zum Helpdesk für Anwender. Denn trotz umfangreicher Tests während der Entwicklung funktionieren bei Inbetriebnahme nicht alle Einheiten korrekt – vor allem bei neu entwickelten Applikationen. Kompetente technische Unterstützung und schnelle Hilfe bei der Fehlerbehebung sind dann unbezahlbar. Auch während des laufenden Betriebs sorgt eine aktive Remote-Fehlerbehebung mit Monitoring, Echtzeit-Alarmen, Fern-Diagnose und -Fehlerbehebung sowie Remote-AT-Befehlen dafür, dass die SIM-Karten fehler- und unterbrechungsfrei funktionieren.

Das Portal bietet dem Anwender außerdem die ständige Echtzeit-Übersicht über alle Nutzerprofile und Verbräuche. Für jede einzelne Karte lässt sich ein individuelles Profil mit spezifischem Tarif und Roaming-Optionen anlegen. Übersteigt das Datenvolumen individuell festgelegte Schwellenwerte oder das im Tarif definierte Volumen, erhält der Kunde einen Alarm. So bleibt er von Rechnungsschocks verschont, die durch falsche Tarifmodelle, Fehler in der Maschinenprogrammierung oder unsachgemäßen  Gebrauch entstehen können. Zeigt sich, dass der Tarif nicht optimal gewählt wurde, oder ändert sich der Bedarf, lässt sich der Tarif jeder Karte über das Portal anpassen.

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