Ken Dowsing erstellt während der Bewegungskonstruktion den Kamerafahrplan, auch Exposure-Sheet oder X-Sheet genannt. Dort steht, wie viele Einzelbilder von jeder Phase aufgenommen werden sollen, welche Kamerabewegungen wie Zoom oder Schwenk vorgesehen sind und welche Zeichnungen auf den einzelnen Ebenen liegen.
Bei den Figuren werden nämlich nur die Teile neu gezeichnet, die sich bewegen, im Beispiel die Katzenpfote. Der Körper der Katze bewegt sich nicht und wird nur einmal gezeichnet. Er liegt eine Ebene über den Pfoten und deckt damit die Schnittkanten ab. Alle Ebenen liegen letzlich auf dem statischen Hintergrund.
Bei den Trickfilmprogrammen ist die Ebenenstruktur in etwa vergleichbar mit den Layern in Photoshop oder After Effects.
Der Kamerafahrplan in CTP ist in der Mitte des Arbeitsbildschirms angebracht. Die Hintergrundebenen befinden sich rechts. Jeweils nach links laufen die darüberliegenden Ebenen für die Bewegungsphasen. Die Bewegungsphasen können nach Belieben im Fahrplan per Mausklick vervielfältigt werden.
Kolorierung und Endfertigung
Hier schimmern die fünf Bewegungsphasen der Katzenpfote auf dem Leuchttisch durch. Der Körper der Katze wird nur einmal gezeichnet.
Ist die Animation fertig, kommt Farbe ins Spiel. Früher wurden alle Zeichnungen auf Folie übertragen oder kopiert und diese per Hand auf der Rückseite ausgemalt. Heute wird das im PC mit den eingescannten Zeichnungen erledigt. Dafür müssen die Bewegungsphasen in den Kamerafahrplan übertragen und dort in der richtigen Reihenfolge und auf der entsprechenden Ebene angeordnet werden.
Mit dem Kolorieren beginnt das Compositing: Der Hintergrund wird hinzugefügt und Kamerabewegungen wie Schwenks und Zooms programmiert. Trickfilmprogramme sind fast immer bitmaporientiert und nicht vektorbasiert. Die Konsequenz: Bei Zooms in die Szene hinein ist der Vergrößerungsfaktor vor dem Einscannen der Vorlagen zu berücksichtigen und hochauflösend zu scannen.
Zuletzt wird der Take gerendert und als AVI oder MOV gespeichert. Für die Ausgabe per Laserbelichter auf Film können die Frames in Einzelbildformaten wie TIFF ausgegeben werden.