Die bestehenden Prozessmodelle sind oft hierarchisch von einer übergeordneten Prozesslandkarte ausgehend bis zu den einzelnen Prozessaktivitäten ausgearbeitet. Auf der anderen Seite gibt es dann Services, die jeweils ein wiederverwendbares Prozessfragment repräsentieren. Anhand eines Beispiels wird klar, wie beide Welten behutsam zusammengebracht werden können. Zur Veranschaulichung dient als Modell ein großer gelber Würfel, der alle traditionell modellierten Prozesse innerhalb eines Unternehmens darstellt. Aus dem Würfel werden nacheinander alle Prozessbestandteile ausgestanzt, die in der SOA-Welt durch Services repräsentiert werden. Dadurch wird die traditionelle Geschäftsprozessmodellierung zunehmend ausgehöhlt. Es entsteht eine Prozessdokumentation, die einem Schweizer Käse gleicht. Wie bei einem Käse haben die Löcher keinen Nährwert. Um den zu schaffen, werden die Löcher mit den passenden Prozessfragmenten der SOA gefüllt. Auf diese Weise entsteht eine Prozessdarstellung, die zum einen aus der traditionellen und zum anderen aus einer SOA-konformen Modellierung besteht (siehe Grafik auf Seite 10). Eigentlich unvereinbare Modellierungskonzepte werden so vereint. Auf der Seite der SOA-orientierten Prozessmodellierung entsteht ein Pool an wiederverwertbaren Prozessfragmenten. Diese Fragmente werden über eine technisch orientierte Notation, wie die Unified Modeling Language (UML), beschrieben. Beispielsweise ermöglicht der Einsatz der UML, individuelle Regeln zur Verbindung der fachlichen und der technischen Modellierung festzulegen. Informationsverluste und Brüche zwischen betriebswirtschaftlicher Anforderungsdefinition und technischer Konzeption werden dadurch reduziert.