SOA macht BPM flexibler

26. Juni 2008, 13:14 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

IT und Prozessmanagement betroffen

Die IT gewinnt durch die Einführung einer SOA an Flexibilität. Eine stärkere Verzahnung zwischen den realen Prozessen und der unterstützenden IT er­leichtert es, fachliche Anforderungen zu erfüllen. Auf diese Weise können neue Geschäftsmodelle schneller und flexibler durch IT begleitet werden. Ein hoher Wiederverwendungsgrad der Software kann mittelfristig zur Senkung der IT-Kosten beitragen. Das Prozessmana­gement eines Unternehmens wird durch eine SOA noch stärker mit der IT verwoben. Dabei steigt der erforderliche Business- und IT-IQ in den verantwortlichen Unternehmensbereichen massiv an. Es reicht nämlich nicht mehr aus, einzelne Prozessteile losgelöst zu betrachten. Vielmehr müssen die betroffenen Personen in der Lage sein, zuverlässig in einem Schweizer Käse zu navigieren. Die Anforderungen an die für das Prozessmanagement zuständigen Mitarbeiter steigen dadurch nicht unwesentlich. Außerdem müssen sich die Verantwortlichen klarmachen, was sie überhaupt erreichen wollen: Wenn der Hauptzweck einer Einführung von BPM mehr Flexibilität ist, ist das Unternehmen auf dem richtigen Weg. Eine deutliche Senkung der Prozessmanagement- und IT-Kosten sollte aber nicht erwartet werden. Denn was auf der IT-Seite durch verringerte Entwicklungskosten und Wiederverwendung gespart wird, muss auf der Prozessseite investiert werden. Ein integriertes BPM erlaubt es nicht, die Modellierung nebenbei zu erledigen. Der entscheidende Punkt bei einer Nutzenbetrachtung sind die Auswirkungen auf das Prozessmanagement. Viele CIOs fragen sich deshalb: Sollten wir die Finger vom BPM lassen, wenn wir künftig noch funktionierende Prozesse haben wollen? Klar ist: Sinn ergibt BPM nur, wenn die Prozessmodellierung an die neue Situation angepasst wird. Durch die starke Verbindung zur ausführenden IT wird ein deutlich höherer Anspruch an die Qualität der beschriebenen Inhalte und damit auch an die Qualifikation der beteiligten Personen gestellt. Der Aufbau eines Teams mit kombiniertem Business- und IT-IQ, das sich im gesamten Unternehmen um die Integration von Prozessmanagement und IT kümmert, ist aus diesem Grund der entscheidende Erfolgsfaktor. BPM verbessert die Flexibilität zur Umsetzung neuer Geschäftsmodelle, zur Einführung neuer Produkte sowie zur Integration anderer Unternehmen. Kosten sparen wird BPM leider nicht.

Dirk Stähler ist Experte für ARIS und Projektleiter bei dem IT-Dienstleister und Oracle-Partner Opitz Consulting in Gummersbach.

Mehr zu SOA: www.informationweek.de/soa


  1. SOA macht BPM flexibler
  2. Kombination von Modellierungen
  3. IT und Prozessmanagement betroffen

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