Umsetzung der Wachstumsstrategie

Software AG übernimmt Webmethods

11. April 2007, 4:30 Uhr | Michael Hase

Der zweitgrößte deutsche Software-Hersteller, die Software AG, kauft Webmethods für 550 Millionen Dollar. Das Darmstädter Unternehmen will die Partnerbeziehungen des bisherigen Wettbewerbers fortführen.

Die Software AG hat den Kauf von Webmethods angekündigt. Demzufolge zahlt der zweitgrößte deutsche Software-Hersteller rund 550 Millionen Dollar für den US-Anbieter, der auf Lösungen für Integration und Business Process Management (BPM) spezialisiert ist. Die Software AG erwartet, dass sie mit der Transaktion ihre Position im Wachstumsmarkt Serviceorientierte Architekturen (SOA) deutlich stärkt. Dem Darmstädter Unternehmen zufolge ergänzen sich sowohl die Produktportfolien als auch die regionalen Stärken beider Anbieter. Zusammen kommen sie weltweit auf mehr als 4.000 Kunden und 100 Partner. Insbesondere in Nordamerika wird der deutsche Hersteller seine Kundenzahl mehr als verdoppeln. »Mit der Kombination unserer Produktportfolios und Vertriebsteams erhalten wir eine noch stärkere Position im wichtigen nordamerikanischen Markt«, erläutert Karl-Heinz Streibich, Vorstandsvorsitzender der Software AG. Im Februar hatte der Konzern eine ehrgeizige Wachstumsstrategie vorgestellt, wonach sich der Umsatz bis 2011 auf eine Milliarde Euro verdoppeln soll.

Zur Klientel steuert Webmethods rund 1.500 Kunden bei. Indes stammen 90 Prozent der gemeinsamen Partner aus dem Channel des US-Unternehmens. Die Software AG agierte bislang überwiegend direkt. Allerdings dürfte sich die Partnerstrategie mit der aktuellen Übernahme ändern. Gerade das Netzwerk von System-Integratoren mache neben dem Portfolio eine weitere große Stärke des BPM-Spezialisten aus, legt Norbert Eder, Leiter Corporate Communications bei der Software AG, dar. Erst im März stellte Webmethods eine Erweiterung des Partnerprogramms für Integratoren und Value-Add-Reseller vor. »Es gibt keinen Grund, warum wir künftig nicht weiter mit diesen Partnern zusammenarbeiten sollten«, betont Eder.

Eine Perspektive, die Marcus Skrabek, Geschäftsführer von Nterra, beruhigen dürfte. Der Griesheimer Dienstleister verfügt mit 20 zertifizierten Beratern über die wohl größte Webmethods- Kompetenz in Deutschland. Unterm Strich beurteilt der Manager den angekündigten Deal als ausgesprochen positiv. Zum einen vereinfache sich die Kommunikation mit dem Hersteller. Schließlich sitzt Nterra nur wenige Kilometer von der Zentrale der Software AG entfernt. Zum anderen werde hierzulande »der Zugang zu Kunden erleichtert, weil hinter der Technologie künftig ein deutscher Anbieter steht«, ist Skrabek überzeugt.


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