Software-Entwicklung mit externer Unterstützung. In der Debatte um Outsourcing, Near- und Offshoring wird oftübersehen, dass Unternehmen IT-Dienstleistungen seit den Anfängen der EDV an Dritte vergeben.
Bei der Entwicklung individueller Anwendungssoftware kommt Outsourcing als Auslagerung ganzer Aufgabenpakete oder Teiloutsourcing für Anwender- und Anwendungssupport, Wartungsservices und Systemerweiterung im Prinzip in Betracht. Voraussetzung sind jedoch gute Kenntnisse der fachlichen Gegebenheiten und der Individualsoftware. Daher ist es in der Regel wirtschaftlicher, diese Aufgaben in einem internen oder externen Team zusammenzufassen, erforderliche Zusatzkapazitäten zur Erweiterung der Anwendung durch extern besetzte Projekte mit entsprechendem Knowhow-Transfer zum Betreuungsteam zu beschaffen, ob nun Spezialisten(teams) von IT-Dienstleistern oder Freiberufler im Rahmen von Dienstleistungsverträgen unter Steuerung des Auftraggebers einbezogen oder aber mittels Werkvertrag abgrenzbare Teilprojekte vergeben werden.
Viele große Unternehmen mit geringer eigener Fertigungstiefe, deren eigentliche Kompetenz im Prozess-Knowhow liegt, zählen die Entwicklung der Anwendungen zur IT-Unterstützung dieser Geschäftsprozesse weiterhin zu den Kernkompetenzen. Daher führen sie die Applikationsentwicklung eher im Haus mit externer Unterstützung durch, wie seit Jahrzehnten üblich. Das hängt auch mit den Besonderheiten der Anwendungs-entwicklung zusammen (siehe Textkasten).