Software-Entwicklung mit externer Unterstützung

9. März 2006, 0:00 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Software-Entwicklung mit externer Unterstützung (Fortsetzung)

Handlungsfähigkeit wichtiger als Kosten
Viele Unternehmen nutzen die Sourcing-Varianten heute selektiv, darunter vor allem für klassische Entwicklungs-aufgaben die Vergabe via Werk- und Dienstleistungsvertrag, wozu auch Mittleraufgaben im Rahmen von Outsourcing-Projekten auf der Basis tiefgreifender Kenntnisse der Geschäftsprozesse und Unternehmenskultur eines Kunden gehören können. Denn bei wettbewerbsrelevanten Prozessen sind Handlungsfähigkeit und Flexibilität, die Anwendungen einem Unternehmen bringen, weit wichtiger als die Realisierungskosten. Und bei der individuellen Entwicklung von Anwendungssoftware hält sich die mögliche Kostenersparnis durch Vergabe von Codierungsaufgaben in Billiglohnländer angesichts des eher geringen Programmieranteils in Grenzen. Projektgeschäft im Käufermarkt
Dennoch hat sich im Bereich der individuellen Anwendungsentwicklung seit Ende des IT-Booms für Auftraggeber wie Auftragnehmer viel geändert. Kernpunkt ist, dass der Anbietermarkt vom Käufermarkt abgelöst wurde. Die Nachfrage ist massiv geschrumpft, das Angebot trotz Firmenpleiten weit größer, die Konkurrenz unter den Dienstleistern hart.
Wegen schrumpfender IT-Budgets machen auch große Unternehmen neue Technologien oft nicht mehr mit, eine Neuerung muss nachweisbar die beste Lösung für eine aktuelle Herausforderung sein. Hohe Betriebskosten lassen für neue Anwendungen wenig Spielraum, der Rechtfertigungsdruck für jedes einzelne Projekt ist enorm, ebenso der  Druck, ausschließlich Projekte mit nachweisbarem, kurzfristigem Nutzen zu realisieren.
Abteilungsintern spielt die Auslastung eine große Rolle, angestellte und externe Fachleute stehen im Wettbewerb, bisweilen werden zugunsten der Auslastung Abstriche bei Qualität und Terminen in Kauf genommen. Die Anforderungen an externe Dienstleister oder Freiberufler und an ihre Eignung für das konkret anstehende Projekt sind deutlich angehoben worden, die Prüfungen werden umfangreicher, die Laufzeiten der Verträge mit Externen kürzer, die Zeitpunkte für mögliche Preisverhandlungen zahlreicher. Damit steigt allerdings auch der Verwaltungsaufwand beim Auftraggeber, er muss seine internen Ressourcen darauf abstimmen. Um den Koordinierungs-, Steuerungs- und Controllingaufwand zu reduzieren, haben daher viele Großunternehmen die Zahl ihrer IT-Dienstleister deutlich reduziert; wer nicht gelistet ist, hat kaum mehr Aussicht auf gewichtige Aufträge, der Trend begünstigt die Großen, die ihrerseits wieder unterbeauftragen und insofern den Koordinations-und Controllingaufwand übernehmen.


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