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Spamversender kooperieren mit Pharma-Fälschern

Dass Spam-Mails mit den üblichen Werbungen für medizinische Produkte aller Art nicht nur nerven, sondern auch gefährlich sein können, ist hinreichend bekannt. Jetzt hat Ironport noch dazu festgestellt, dass hinter diesen Mails oft dubiose »Pharma«-Hersteller mit gefälschten Produkten stecken.

Autor:Bernd Reder • 24.6.2008 • ca. 0:45 Min

Oft kopiert und nie erreicht.
Inhalt
  1. Spamversender kooperieren mit Pharma-Fälschern
  2. Professionelle Lieferkette

Jeder Besitzer eines E-Mail-Accounts kennt die üblichen Spam-Mails, die angeblich für den Verkauf bekannter Pharmaprodukte von Aspirin bis Viagra werben. Statt dem versprochenen billigen Zugang zu Gesundheitsprodukten fängt man sich jedoch meist eher einen Virus durch die Mails und die darin enthaltenen Links ein, oder stellt seinen Rechner unfreiwillig einem Botnetz zur Verfügung und multipliziert die Spam damit auch noch. Insofern ist klar, dass die meisten dieser Massenmails aufgrund ihres digitalen Inhalts eher gefährlich sind.

Doch selbst wenn man es wirklich auf die angepriesenen Medikamente abgesehen hat, ist die Gefahr keineswegs geringer, wie jetzt eine Studie von Ironport Systems, belegt: Wie unsere Schwesterzeitschrift Network Computing berichtet, konnte die Cisco-Tochter Querverbindungen zwischen den Spam-Versendern und dubiosen Pharma-Unternehmen aufdecken. Neben einem professionellen Betrieb der Botnetze über eine russische Organisation, betrifft dies auch die angebotenen Pillen selbst. In einer von Ironport in Auftrag gegebenen Analyse erwies sich ein Großteil der ausgelieferten Pillen als Fälschungen. Zwei Drittel der Medikamente enthielt zwar medizinische Wirkstoffe, allerdings in einer in einer vom Originalpräparat Konzentration. Das restliche Drittel bestand gar komplett aus wirkstoffreien Placebos.