Beim Ausbau des Breitbandangebots stellen sich neue Anforderungen an den Netzbetreiber: Die Verbreitung von bandbreitenintensiven Diensten über das Kabelnetz erfordert eine intensive Wartung und Netzüberwachung. Vor allem mit der Aufrüstung des Rückkanals steigen die Anforderungen an Monitoring und Troubleshooting - denn die aus den Wohnungen und der Hausinstallation stammende Einstreuung von Störsignalen (Ingress) im Upstreambereich ist für den größten Teil der Übertragungsfehler verantwortlich. Konventionelle Troubleshooting- Mechanismen, wie sie bei den meisten Kabelnetzbetreibern im Einsatz sind, erfassen im Rückkanal einen Frequenzbereich von 5 bis 65 MHz.
Als ein gängiges Kernelement kommt dabei der FP-Laser (Fabry-Perot) zum Einsatz, der in einem Frequenzband von 5 bis 200 MHz die Rückkanalenergie transportiert. Voraussetzung für die Überprüfung von Docsis-Kanälen ist zum einen ein guter Spektrumanalysator. Dies reicht jedoch nicht mehr aus: Sicherheitsrelevante Dienste wie Notruf, Voice over IP oder Bezahldienste wie Video on Demand lassen sich nur dann zuverlässig darstellen, wenn das Monitoring auch das Problem der linearen und/oder nicht-linearen Verzerrungen in den Griff bekommt.
Christian Kraemer, Geschäftsführer vom Messtechnik-Anbieter Sunrise Telecom, gibt den Kabelanbietern folgende Empfehlung: „Besonderes Augenmerk muss bei der Installation und Wartung auf ein ‘erweitertes` Rückkanal-Monitoring bis 200 MHz gelegt werden, insbesondere wenn moderne HFCNetze für die Bereitstellung hoher Bandbreiten zum Einsatz kommen. Hierbei werden präzise und kalibrierte Spektrumanalysatoren genutzt, um zum einen auftretende Intermodulationsprodukte von auftretenden Laser-Clippings bewerten zu können und andererseits so genannte Mikroreflektionen, Amplitudenwelligkeiten, TILT oder Gruppenlaufzeitprobleme an ihren Entstehungsorten zu erkennen."