Speicherpreise stabilisieren sich
Der HEK für DDR2-Module ist seit Anfang August in der Spitze um bis zu 67 Prozent nach oben geschnellt. In der KW 39 haben sich die Preise nun stabilisiert. Einige Marktbeobachter erwarteten direkt danach einen Erdrutsch, dieser ist jedoch nicht eingetreten.
Der Speichermarkt ist momentan so interessant und abwechslungsreich wie schon seit Jahren nicht mehr. Wie in den besten Komponentenzeiten Ende der neunziger Jahre ist der HEK aufgrund einer Allokation nach oben geschnellt. DDR2-Module sind seit Anfang August in der Spitze um bis zu 67 Prozent (1 GByte/DDR2-667) teurer geworden. In der KW 39 konnte die Preissteigerung vorerst gestoppt werden.
Für ein DDR2-533-Modul (Major/ Original) mit 512 MByte müssen Reseller Ende September rund 50 Euro veranschlagen. Ende August lag der HEK noch bei knapp unter 38 Euro. Dies entspricht einer Preiserhöhung von nicht ganz 32 Prozent. Ein 1-GByte- Baustein wurde um circa 38 Prozent teurer. Der HEK stieg von 69,90 auf 96,90 Euro. Im Wochenvergleich zwischen der KW 38 und KW 39 sind die Händlerpreise stabil geblieben. Lediglich DDR2-667-Module sind um knapp fünf Prozent gesunken.
Nachdem die HEKs nicht weiter nach oben tendierten, glaubte die Speicher-Branche mitunter bereits an eine entscheidende Trendwende. »Trotz der leichten Hysterie, die zuletzt im Markt zu verspüren war, sind die Preise nicht, wie einige zu wissen glaubten, in den freien Fall geraten«, erklärt Michael Thielers, Team Manager Components bei Actebis Peacock, gegenüber CRN. DDR1 sei zwar mittlerweile wieder gut verfügbar, die Preise steigen aber weiter leicht und stetig an. DDR2 sind hingegen immer noch knapp. Die haben sich nur marginal nach unten angeglichen.
»In den letzten Wochen sind die Preise auf den asiatischen Märkten wesentlich stärker gestiegen als in Europa«, sagt Thielers. »Die Preissenkungen Anfang KW 39 betrafen hauptsächlich Asien und haben lediglich dazu geführt, dass sich die Preise in Asien und Europa angeglichen haben. Die Auswirkungen auf Deutschland sind folglich auch nicht so extrem wie es einige vorhergesagt haben.« Einige Online-Händler haben die stabileren Preise noch nicht an ihre Kunden weitergegeben. Bei Alternate kostete beispielsweise ein Kingston DDR2-533-Modul mit 512 MByte am 21. September 61 Euro. Eine Woche später lag der VK bei 65 Euro.
Ob der HEK seinen Zenit bereits erreicht hat, muss sich erst noch zeigen. Die Erfahrung zeigt aber, dass der Handel keine unendlichen Preissprünge akzeptiert. Derzeit ist die Ware zwar knapp, aber auch nicht gänzlich ausverkauft. Auf eine sinkende Nachfrage sollte allerdings nicht spekuliert werden. Daher kommt es vermutlich in den kommenden Wochen zu leichten Ausschlägen in beide Richtungen. »Der Handel sollte Ruhe bewahren, mit Bedacht den Bedarf der nächsten ein bis zwei Wochen eindecken und sich nicht von panischen Gerüchten verrückt machen lassen«, rät Actebis-Peacock- Manager Thielers.
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