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Sprach-Irritationen

Sprach-Irritationen Der Blick in ein etymologisches Wörterbuch zeigt es uns: Die Sprache hat sich schon immer verändert, war immer lebendig, sie ist auch immer schon schwierig gewesen.

Autor:Redaktion connect-professional • 22.7.2007 • ca. 1:40 Min

Nicht nur wegen der Grammatik oder der Schreibweisen, auch von der Wortbedeutung her. Gerade in unserem Technik-Zeitalter gibt es Begriffe, die nicht leicht verständlich sind. Aber auch schon früher haben Witzbolde aus der Blumentopferde Blumento-Pferde gemacht. Oder der geniale Wortakrobat Willi Astor: Er hat uns erklärt, wo die besten Tomaten herkommen. Aus Geldau am Niederrhein nämlich – die Geldau-Tomaten. Phonetische (keine Telefon-Tische!!) Irritationen sind natürlich auch stets drin. Süddeutsche Landsleute könnten »querüber« schon mal mit »Gewehr über« verwechseln. Rollladen und Rouladen beispielsweise liegen akustisch auch sehr nahe beisammen. Und wer sich über zu viele Anglizismen in unserer Sprache beschwert, der muss sie ja nicht verwenden, und außerdem sollte er bedenken, dass sich Sprache eben weiterentwickelt, und dass wir nicht alleine auf dieser Kugel rumeiern (womit jetzt keine mit Alkohol gefüllte Süßigkeit gemeint ist). Etwas schwierig ist zugegebenermaßen die IT-Sprache, zumal sie mit Akronymen geradezu angehäuft ist. Aber auch schon ganz simple Gegebenheiten könnten zu Fragen führen. Wenn man zum Beispiel vor seinem Rechner sitzt und im Web surft, sitzt man dann auf einem Webstuhl? Oder wenn man im Internet etwas bestellt, sind das Webwaren? E-Mail und Email wird wohl heutzutage niemand mehr verwechseln. Aber wie schaut es – rein klanglich – mit FAQ und F… aus? Bei FTP und FDP muss man schon auch ganz genau hin­hören. Und ist VAN nun ein Value Added Network oder ein großräumiges Auto? Heißt WMF Windows Meta ­File oder Württembergische Metallwaren Fabrik? Bei uns, beim führenden Scherenhubtischhersteller, wo ich, Joe Meier, Sachbearbeiter im Controlling bin, hat’s kürzlich auch eine Irritation gegeben. Natürlich haben wir auch eine Website – www.myscherenhubtisch.de heißt die. Als E-Mail-Adresse ist dort info(at)scherenhubtisch.de angegeben. Einem Besucher unserer Seite ist das aufgefallen und er hat uns gemailt: Sehr geehrte Damen und Herren, sorry, aber so etwas »info(at)scherenhubtisch.de« dürfte einem Unternehmen nicht passieren… Grundsätzlich hat der gute Mann ja Recht. Es sieht zunächst wirklich so aus, als hätten wir @ und at verwechselt. Dabei sind wir gar keine österreichische Firma! Aber ich habe unseren Admin konsultiert. Der hat mich aufgeklärt: Es ist keine Verwechslung, kein Schreibfehler sondern ­eine Maßnahme, um Spams zu verhindern. Es ist also nicht immer alles falsch, was zunächst so aussieht! Darauf haben wir ein Hacker getrunken. Ein Hacker? Na ein Bierchen eben…