Alptraum für Administratoren?
- Studie: »iPhone 3G« nur bedingt businesstauglich
- Alptraum für Administratoren?
Weitere Minuspunkte: Apple habe für seine neue Software das Microsoft-ActiveSync-Protokoll lizensiert. Damit könnten direkt via Push zwischen dem iPhone und Microsoft Exchange Server E-Mails, Kontakte und Termine, aber keine Aufgaben synchronisiert werden. Firmenkunden, die beispielsweise Lotus Domino oder Group Wise für ihre PIM- und E-Mail-Synchronisation verwenden, schließe Apple als potenzielle iPhone-Kunden solange aus, bis es Synchronsationslösungen von Drittanbietern hierfür gebe. Der Konkurrent RIM sei hier besser positioniert: »BlackBerry Enterprise Server« bediene sowohl MS Exchange als auch Lotus Domino und Group Wise.
Auch Systemadministratoren sähen den Einzug des »iPhone« in den Geschäftsalltag kritisch, glaubt Berlecon. Die vorhandenen Funktionen und Dienste seinen für die zentrale, unternehmensweite Administration nicht ausreichend. Unternehmen, die bereits eine Blackberry-Infrastruktur für ihre mobilen Mitarbeiter betreiben und das »iPhone« als Unternehmenshandy integrieren wollen, müssten parallel eine zweite Infrastruktur für die Administration des »iPhone« aufbauen. Habe man beim Blackberry nur eine Anwendung für Softwareverteilung, Konfiguration und das Ausrollen einer Endgeräte-Policy, so komme Apple mit einem »fragmentierten Strauß von Anwendungen« daher.
Für die Erstellung von allgemeinen Konfigurationsprofilen, beispielsweise für ActiveSync VPN oder WLAN, benötige der IT-Administrator die Apple iPhone Configuration Utility. Die firmenspezifischen Konfigurationsprofile könnten dann per Webabruf oder E-Mail verteilt werden. Die Verteilung zusätzlicher Businessapplikationen sei über den von Apple betriebenen »App Store« oder via Kabel über »iTunes« möglich – ein Verfahren, das im Geschäftskundensegment nicht gerade üblich sei. Remote-Wipe-Funktion und Kennwortschutz werden auf dem Exchange Server eingestellt und auf die Geräte per Active Sync ausgerollt. Man habe den Eindruck, dass gerade das Device Management ein unvollständiges Flickwerk darstelle, in dem Sicherheits-Policies, wie das Sperren von Anwendungen und Diensten, nicht umsetzbar seien.
Spätestens bei der Installation von zusätzlichen Applikationen, die Dienste wie CRM oder die Sicherheit des Gerätes verbessern sollen, könne das »iPhone« mit der Konkurrenz derzeit nicht mithalten. Hier fehlen gegenwärtig die Applikationen und das Engagement von Drittherstellern. Diese wiederum würden erst einmal abwarten, ob Apple die Geschäftskunden überzeugen könne.
Unternehmen, die eine Integration des »iPhone 3G« in ihre bestehende ITK-Infrastruktur erwägen, sollten genau prüfen, ob und wie sie die Grundvoraussetzungen für Sicherheit und Administrierbarkeit der Geräte umsetzen können. Die vollständige Berlecon-Studie »iPhone 3G im Unternehmenseinsatz« - erstellt in Kooperation mit Fraunhofer ESK – bieten die Berliner Marktforscher für 350 Euro (netto) an.
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