Suse-Partner verunsichert
Suse-Partner verunsichert. Im März verabschiedete sich Deutschland-Chef Horst Nebgen von Novell, nun stellte überraschenderweise auch Richard Seibt, der den Bereich EMEA leitete, seinen Posten zur Verfügung. Mit ihm geht der Mann, der bei Novell für das Linux-Engagement stand. Und die Verbindung mit Suse ist es letztendlich, die dem Unternehmen im Markt wieder Wahrnehmung verschaffte. Suse-Partnern macht die aktuelle Entwicklung Sorgen.
Suse-Partner verunsichert
Horst Nebgen, dessen Nachfolge eben erst Volker Smid Anfang Mai antrat, galt als sehr vertriebsorientierter Geschäftsführer, der dem direkten Keyaccount einen hohen Stellenwert einräumte. Mit seinem Weggang schien sich die von Europa-Chef Richard Seibt präferierte, Partner-orientierte Vertriebsstrategie durchgesetzt zu haben. Aus der Historie legte vor allem Suse-Linux seit jeher einen starken Fokus auf das indirekte Vertriebsmodell über Handelspartner.
Doch jetzt verlässt Linux-Verfechter Seibt das Unternehmen, in dessen Amtszeit die Übernahme des Linux-Distributors Suse im November 2003 fiel und die für Novell den Beginn eines neuen Auftritts im Markt bedeutete. Unter seiner Ägide hat Novell sich und seinen Partnern im Linux-Umfeld ein stabiles Standbein geschaffen und dazu beigetragen, den Open-Source-Gedanken im B-2-B-Markt zu etablieren. So eröffnete Novell Anfang Mai in Nürnberg zwei neue Linux Centers of Expertise für die Region EMEA.
So ist es verständlich, dass sein Abgang speziell im Suse-Partnerkanal für Verunsicherung sorgt. »Wir werden schnellstmöglich diese Stelle wieder adäquat besetzen«, verspricht deshalb Robert Schmitz, Vertriebsleiter von Novell. Er ist sich bewusst, dass dieses Bäumchen-wechsel-dich-Spiel im Management nicht gerade förderlich für einen Partnerkanal ist, der die Integration Suse-Novell so grade eben vollzogen hat und immer noch nicht ganz rund läuft. »Die Unruhen im Novell-Management zwingen uns dazu, trotzdem wir natürlich weiter zu Suse stehen, mal zu sehen, was Red Hat zu bieten hat«, erklärt denn auch ein Suse-Partner, der nicht genannt werden will. Red Hat kann ein vergleichbares Enterprise-Produkt bieten. Dazu hat Dell-Gründer Michael Dell gerade eben 99,5 Millionen Euro in Red Hat investiert.
Mit Seibt geht der Mann, der die Linux-Strategie von Novell konsequent voran getrieben hat. Bereits im November 2004 hatte Chris Stone, Novell Vice Chairman, das Unternehmen verlassen, im März 2005 folgte ihm CTO Alan Nugent, ebenfalls beides Manager, deren Namen für die Open-Source-Community standen.
Interims-Nachfolger von Seibt wird Ron Hovsepian, President für die Worldwide Field Operation. Horst Nebgen wird ersetzt durch Volker Smid, der damit zuständig für das Geschäft in Deutschland, Österreich und Osteuropa ist, insbesondere in der Tschechischen Republik, in Ungarn, Slowenien und in der Slowakei.
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