Lösungen und der Mittelstand stehen im Vordergrund

Systems im Aufwärtstrend

18. Oktober 2006, 10:26 Uhr |

Die schwierigen Zeiten scheinen für die Systems Vergangenheit zu sein. Leichte Zuwächse bei den Ausstellerzahlen lassen hoffen. Im Zentrum der Messe stehen Lösungen und der Mittelstand. Messe-Chef Klaus Dittrich positioniert die Messe unabhängig von Cebit und IFA.

Die Spannung ist zwar noch nicht restlos verflogen, aber Klaus Dittrich zeigt sich deutlich gelockert, wenn er auf die kommende Woche stattfindende Systems angesprochen wird. Für den Messe-Chef werden die fünf Tage vom 23. bis 27. Oktober »den Beweis erbringen, dass wir auf einem sehr guten Weg sind«. Nötig hat das die Veranstaltung, der es nach der Jahrtausendwende für ein paar Jahre so schlecht ging, dass bereits recht laut über den Fortbestand der Messe diskutiert worden ist. Spätestens seit dem vergangenen Jahr präsentiert sie sich erstmals wieder in einer Erholungsphase: Das Interesse der ausstellenden Unternehmen nahm wieder zu, das Konzept einer Lösungsmesse zeigte erste Ergebnisse. »Wir haben aus der Vergangenheit noch ein Imageproblem«, gibt Dittrich unumwunden zu (lesen Sie dazu auch das Interview auf Seite 20). Doch zur diesjährigen Veranstaltung – übrigens die 25. Systems seit der Gründung im Jahr 1971 – scheint sich das Konzept der Messe »in den Köpfen der Menschen zu verankern«.

Das Konzept lautet schlicht »führende Business-to-Business-Messe für IT, Media und Communication«. Angesprochen werden Besucher aus Unternehmen aller Größenordnungen. Ihnen sollen vor allem Lösungen gezeigt werden. Und die reichen von Dokumentenmanagement und Datenschutz über Kundenbindungsprogramme bis hin zu Anwendungen, die den betrieblichen Workflow verbessern. Im Mittelpunkt steht vor allem der Mittelstand. »Weit über 70 Prozent der 60.000 Besucher im vergangenen Jahr kamen aus kleinen und mittleren Unternehmen, sind Freiberufler und Selbstständige«, sagt Dittrich. Mit steigender Tendenz, wie er hinzufügt. Denn noch vor wenigen Jahren seien es nur rund 60 Prozent gewesen. »Das zeigt, dass es uns gelungen ist, diese Zielgruppe als Besucher zu gewinnen.«

Damit hat sich die Systems auch wieder als wirtschaftlich tragfähig erwiesen. Denn für die Messe München auf der einen Seite, aber auch »für den Standort Bayern und München, und damit auch für unsere beiden Hauptgesellschafter, hat sie eine enorm hohe Bedeutung«. Deshalb auch, so Dittrich, habe man in den Jahren des drastischen Rückgangs die Systems nicht eingestellt. Jetzt müsse sie noch weiter entwickelt werden. Auf jeden Fall habe die Veranstaltung den Ruf, eine kleine Cebit zu sein, hinter sich. »Wir haben ein eigenes Profil und können gelassen die Situation in Berlin und Hannover beobachten«, fügt der Messe-Chef hinzu.

Sicherlich haben die Messemacher in München viel Zeit in die Profilierung der Systems gesteckt. Das bestätigen nicht zuletzt Unternehmen, wie beispielsweise Computerlinks. Die Firma nutzt die Veranstaltung in diesem Jahr erneut, um sich als Lösungsanbieter im Security-Umfeld zu präsentieren. Mit ganzheitlichen Ansätzen zeigt sich auch der Tastaturenspezialist Cherry. Gemeinsam mit dem Softwarepartner e.siqia und dem Fraunhofer Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) zeigt Cherry Lösungen für elektronische Signatur und Langfristarchivierung. Ein weiteres Beispiel unter den mehr als 1.200 Ausstellern liefert Avaya. Der Anbieter von Kommunikationssystemen stellt neue Produkte, Lösungen und Services für Unternehmen vor, die konsequent auf das Session Initiation Protocol (SIP) ausgerichtet sind.

Dem Ruf nach München folgen auch immer mehr Druckerspezialisten. Auch wenn sich von diesen Herstellern nur Kyocera einen aufwändigen eigenen Messeauftritt leistet, sind die Printerproduzenten trotzdem auf der Systems präsent. Die Münchener Messe hat sich in den letzten Jahren den Ruf als Anwenderschau im Output-Bereich erworben. So präsentieren zahlreiche Büromaschinenspezialisten und Systemhäuser mit tatkräftiger Unterstützung der Hersteller Geräte und Lösungen rund ums Drucken und Kopieren. »Mit der Systems-Teilnahme zusammen mit unseren Fachhandelspartnern Cancom und Traut sowie auf der Education Area verstärken wir unsere regionale und überregionale Präsenz«, meint Oliver Herbrich, Sales Director Volume Sales bei der Konica Minolta Printing Solution Deutschland. Der Messeauftritt sei besonders im Hinblick auf vertikale Märkte wichtig. Alexander Lovenjak, Bereichsleiter IT und Consulting beim Puchheimer Büro-Spezialisten T.R.A.U.T. Bürokommunikation, erhofft sich daher von der Systems »Neukunden für unsere Bereiche Consulting, Dokumenten-/Kontakt- Management und Multifunktionsgeräte«. Man wolle mit qualifizierten Consultants die Besucher kompetent beraten und zielgerichtete Lösungsansätze aufzeigen.


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  2. Informationsangebot so umfangreich wie nie zuvor
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