Von einem neuen Datenskandal ist T-Mobile betroffen. Mitarbeiter der britischen Tochter des Mobilfunk-Service-Providers haben mehrere 1000 Datensätze von Kunden an Mitbewerber der Firma verkauft.
Publik wurde der Datenskandal, als T-Mobile den Vorfall der Aufsichtsbehörde Information Commissioner’s Office (ICO) meldete. Zwar gab das ICO nur bekannt, es sei von einem nicht namentlich bezeichneten Mobilfunk-Service-Provider informiert worden. Doch bald sickerte durch, dass es sich um die britische Tochter von T-Mobile handelte.
Angestellte der Firma haben demnach mehrere Tausend Datensätze von T-Mobile-Kunden Konkurrenten verscherbelt. Die Käufer dürften die Informationen dazu nutzen, die betreffenden Mobilfunk-Kunden zum Wechsel des Providers zu bewegen.
Der britische Mobilfunkmarkt gilt als besonders hart umkämpft. So gut wie jeder Brite besitzt eines oder mehrere Handys, sodass die Anbieter von Services Zuwachsraten nur durch Abwerben von Kunden anderer Firmen erzielen können.
Neben Geldgiert dürfte ein weiterer Faktor für die T-Mobile-Mitarbeiter eine Rolle gespielt haben: Das Unternehmen fusioniert in Großbritannien mit Orange, der Mobilfunk-Tochter von France Télécom. Das dürfte für etliche Mitarbeiter bedeuten, dass sie ihren Job verlieren.
Auf der Support-Web-Seite von T-Mobile U.K. äußerte das Unternehmen sein »tiefes Bedauern« über den Vorfall. Immerhin seien keine vertraulichen Daten weitergegeben worden, etwa Log-in-Informationen oder Bankdaten der Kunden. Die betroffenen T-Mobile-User müssen allerdings damit rechnen, dass sie von Vertriebsmitarbeitern anderer Mobilfunkfirmen kontaktiert werden.