Die Universität Rostock beschäftigt sich derweil damit, unterschiedliche telemedizinische Systeme, etwa Pulsmesser, Thermometer oder anderes, mit zentralen SOA (Service Oriented Architecture)-Strukturen kompatibel zu machen. Sie nennt ihre Technologie »Web Services for Devices« (WS4D). Die Technik vernetzt die Systeme über ein spezielles Bluetooth-Profil, DPWS (Device Profile for Web Services). »Erste Toolkits dafür gibt es schon«, sagt Guido Moritz, Universität Rostock, der in Hannover das Projekt präsentierte. Auch beim Dresdner Fraunhofer Institut Photonische Mikrosysteme beschäftigt man sich intensiv mit telemedizinischen Fragen. In Arbeit sind unter anderem ein Mess- und Auswertsystem für Herz-Kreislauf-Patienten, das Telemonitoring-System Gate-Vital, das telemedizinisch nutzbare Home-EKG-System ECG-Vital und ein zu den beiden letztgenannten Lösungen passendes Assistenzsystem zur Auswertung medizinischer Daten. Ein weiterer Schwerpunkt auf der CeBIT waren Geräte für die Nutzung der Gesundheitskarte. Hier wurden teils bereits zugelassene, teils vor der Zulassung stehende Systeme präsentiert. Da die zugelassenen Systeme allesamt ein klar umrissenes Funktionsspektrum beherrschen müssen, bleibt für die proprietären Eigenschaften mit Mehrwert nicht viel Raum. Allerdings konnte man auf der Veranstaltung auch weniger Bodenständiges bestaunen. So zeigte das Österreichische Unternehmen g-tec eine Gehirn-Computer-Schnittstelle, mit deren Hilfe auch vollständig gelähmte Personen beispielsweise Texte schreiben können. Dies geschieht, indem ihr Gehirn auf Buchstaben auf einem Bildschirm reagiert. Das wird von einem EEG (Elekroenzephalogramm) registriert. Der ausgewählte Buchstabe erscheint dann in einer Textzeile, das heißt, es können so ganze Texte geschrieben werden. Angeblich schafft ein Geübter es mit der Lösung, in zwei Sekunden einen Buchstaben zu »schreiben«. Das ist für die Betroffenen ganz sicher besser als nichts, doch wäre ihnen zu wünschen, dass man auf Dauer derartige Systeme noch weiter perfektioniert.