Server für Virtualisierungsaufgaben

Test: Serversysteme für Vmware

2. Mai 2008, 6:30 Uhr | Andreas Stolzenberger

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Eigenwillige Bios-Einstellung


Wortmann Terra S5000

Auch Wortmann verlässt sich auf ein OEM-Design. Der S5000 basiert auf Intels Referenzmodell mit dem Serverboard S5000PAL. Die Flunder integriert zwei Dual-Core-Xeon-CPUs vom Typ 5150, welche mit einer Geschwindigkeit von 2,6 GHz arbeiten.

Den CPUs steht der passende Intel-Chipsatz S5000 mit seinem FB-Dimm-Memory-Controller zur Seite. Das Gehäuse fasst acht RAM-Module. Das Testsystem im Labor von Network Computing nutzt vier 2-GByte-Chips und ließe sich daher auf 16 GByte hochrüsten.

Auch Intels Design setzt passive CPU-Kühler ein und verwendet eine Vielzahl redundanter Gehäuse-Ventilatoren, um die Hitze von Xeons, RAMs und Karten abzupumpen.

An der Front finden sich sechs Hot-Swap-Steckplätze für 2,5-Zoll-SAS-Platten und ein Slim-Line-DVD-Laufwerk. Wie bei Fusi steuert ein On-Board-SAS-Raid-Controller von LSI die Platten. Die Wortmann-Implementierung beherrscht zunächst nur Raid 0 und 1. Ein optional zu erwerbender Hardware-Key schaltet die Raid-5-Features bei Bedarf frei. Noch fallen 2,5-Zoll-Laufwerke bei gleicher Kapazität teurer als 3,5-Zoll-Disks aus.

Für den Einsatz im Vmware-Cluster mit SAN-Anbindung spielt das jedoch kaum eine Rolle. Das Wortmann-System kommt mit zwei gespiegelten 32-Gbyte-Laufwerken, die als Systemlaufwerk für Vmware ESX völlig ausreichen. Für das Remote-Management offeriert das Intel-Board lediglich eine Console-Redirection auf die serielle Schnittstelle. Eine komplette LAN-Remote-Control-Software wie bei Fusi fehlt.

Sehr seltsam erscheint eine Bios-Einstellung des Systems. Hier kann der Administrator eine Performance-Optimierung in Abhängigkeit der Meereshöhe anwählen ? fraglich bleibt, was diese Einstellung bewirkt und ob der Rechner im
Himalaja oder auf Sylt schneller läuft.

Trotz der flachen Bauform integriert der S5000 zwei Netzteile. Eine Raiser-Karte stellt zudem zwei PCI-Plätze bereit, einen Low-Profile-PCI-e- und einen Full-Heigt-PCI-X-Slot. Das genügt, um dem Server einen Qlogic-FC-Controller und eine 4-Port-Ethernet-Karte von Intel zu verpassen. Die Installation verläuft wie erwartet ohne Zwischenfälle.

Die Intel-Standard-Hardware und den LSI-Controller unterstützt sowohl die Version 3 als auch die Version 3.5 von Vmware ohne Kompromisse. Den Langzeittest übersteht der S5000 ohne Fehler. Jedoch fällt auf, dass der Rechner viel Wärme abgibt und empfindlich auf die Umgebungstemperatur reagiert. Wird es in den Real-World Labs Poing einmal wärmer als die vorgegebenen 22 Grad, dreht der S5000 lange vor seinen Kollegen die Lüftung auf.

Der S5000 stellt sich als schnörkelloses und solides Intel-Standard-Design dar. Er erledigt seinen Job unter Vmware ohne Macken und offeriert trotz flachem 1-HE-Gehäuse Luft für RAM-Erweiterungen und Platz für zwei PCI-X/e-Karten. Wer jedoch kein besonderes Platzproblem im Serverraum hat, sollte eher zur 2-HE-Variante des Wortmann-Systems greifen, das mehr Raum für Erweiterungen offeriert und thermisch weniger empfindlich arbeitet.


  1. Test: Serversysteme für Vmware
  2. Fujitsu Siemens RX330 S1
  3. Probleme mit Emulex-Adapter
  4. Eigenwillige Bios-Einstellung
  5. Drei Wege, drei Lösungen

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