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Tunnelsysteme für den Mittelstand (Fortsetzung)

Autor: Redaktion connect-professional • 26.1.2005 • ca. 1:05 Min

»Der Gegensatz SSL/IPSec ist heute obsolet geworden, da heutige IPSec-Clients bei Bedarf einfach in SSL eingepackt werden.« MARKUS HIETZ, Netzwerk-Verantwortlicher bei der Julius Blum GmbH Foto: Julius Blum GmbH
»Der Gegensatz SSL/IPSec ist heute obsolet geworden, da heutige IPSec-Clients bei Bedarf einfach in SSL eingepackt werden.« MARKUS HIETZ, Netzwerk-Verantwortlicher bei der Julius Blum GmbH Foto: Julius Blum GmbH

SELBER MACHEN ODER AUSLAGERN?
Dass die noch vor einem Jahr kontrovers diskutierte Frage »SSL-VPN vs. IPSec-VPN« sich in technisches Wohlgefallen aufgelöst hat, bestätigt auch die neue VPN-Anwendung, die das Porzellan-Design-Haus Rosenthal in seinen europäischen Verkaufsgeschäften (»Studiohäusern«) installiert hat. Auf der Basis der VPN-Technik des Nürnberger Herstellers NCP haben die Oberfranken nach Darstellung von Wolfgang Münzner, dem Leiter Systeme und Infrastruktur bei Rosenthal, ein WLAN-VPN einheitlich auf IPSec-Basis aufgesetzt. Im Prinzip wäre Rosenthal für eine SSL-VPN-Lösung prädestiniert gewesen, da die Office-PC als »abgespeckte Clients« innerhalb einer Citrix-Serverfarm betrieben werden. »Wir haben uns insbesondere wegen der notwendigen Site-to-Site-Kommunikationen und einer einfacheren Wartung für eine einheitliche IPSec-Installation entschieden«, sagt Wolfgang Münzner. Die Funk-VPN-Lösung vernetzt Kassen und Office-PC in jedem der Verkaufsgeschäfte und löst eine Einwahl-Lösung in das LAN ab. Das Funk-VPN wird übrigens ebenso wie die gesamte IT bei Rosenthal von T-Systems als Dienstleistung betrieben.
Eine solche Auslagerung ist angesichts der notorisch knappen IT-Personalressourcen gerade bei mittelständischen Unternehmen natürlich eine verlockende Option. Im günstigsten Fall ist man dann fast alle Sorgen los. Dieser Fall kann aber nur dann überhaupt eintreten, wenn die zu erbringenden Leistungen exakt definiert worden sind. Dazu ist eine gehörige Portion an interner Expertise notwendig, die im Unternehmen vorgehalten werden und bei einer Kosten-Nutzen-Rechnung berücksichtigt werden muss. Im ungünstigen Fall kann ein Outsourcing-Vertrag aber auch dazu führen, dass der Mittelständler in eine IT-technische Totalabhängigkeit gerät, mahnt Stefan Strobel, Geschäftsführer beim Heilbronner Security-Spezialisten cirosec. Das muss keine Katastrophe sein, kann aber ebenfalls die Gewichte einer Kosten-Nutzen-Rechnung für eine Outsourcing-Lösung deutlich verändern.