Unerwartet Ereignisse

3. November 2005, 0:00 Uhr | Werner Fritsch
»Unsere Ereignis-Lösung hat strategische Bedeutung.« Pejo Iwanow, IT-Leiter bei Markant Foto: Markant

Unerwartet Ereignisse. Um auf Vorfälle im Geschäftsleben schneller reagieren zu können, stehen für die Unternehmen geeignete Software-Technologien bereit. Web Services und Java Messaging bilden eine Grundlage.

Unerwartet Ereignisse

Unser neues Event-System sorgt nicht nur für Nachrichtenaustausch in Echtzeit, sondern garantiert auch Vollständigkeit und Sicherheit«, freut sich Pejo Iwanow, IT-Leiter bei der Handelsfirma Markant. Die neue Ereignis-Lösung auf der Basis von Middleware des Anbieters Tibco dient dem Zweck, Bestellungen der Handelspartner und die Auslieferung der Waren elektronisch zu überwachen. Der aktuelle Stand lässt sich jetzt über EDI-Nachrichten, die über das Protokoll AS2 via Internet verschickt werden, jederzeit abfragen. »AS2 unterliegt engeren Standardisierungsvorschriften als bloße Web Services«, betont Iwanow. Web Services bieten nur Schnittstellen. Durch die weitergehende Normierung sei auf der Basis von AS2 die Kommunikation der Geschäftspartner einfacher. Nicht zuletzt sorge AS2 durch entsprechende Quittungen dafür, dass sich kein Partner darauf hinausreden kann, eine elektronische Mitteilung nicht erhalten zu haben. »Das ist mathematisch sicher und gerichtstauglich«, sagt der IT-Manager. Informationen werden zuverlässig übertragen, weder der Inhalt noch der Absender könne verfälscht werden.

Schneller reagieren
Für Jess Thompson, Research Director bei der Marktforschungsgruppe Gartner, ist Ereignisverarbeitung (Event Processing) nicht mehr und nicht weniger als die nächste große Technologiewelle, die nach den serviceorientierten Architekturen (SOA) heranbrandet. Eine wesentliche geschäftliche Motivation der Unternehmen, eine SOA aufzubauen, sieht er darin, agiler zu werden ? das heißt: auf Veränderungen rascher reagieren zu können. Und eben diese Bedürfnislage der Anwender werde auch ereignisgesteuerte Architekturen befördern, ist sicher der Analyst sicher. Steigern sie doch die Agilität in eine neue Dimension ? bis hin zur automatisierten Reaktion in Echtzeit. Die Auguren von Gartner schätzen, dass in drei Jahren mehr als zwei Drittel aller größeren Applikationen Events aussenden werden.
»Einerseits wird SOA von den entstehenden Web-Services-Standards getrieben«, erklärt der Marktkenner Thompson, »andererseits wird SOA auch allgemeiner als Architekturstil mit lose gekoppelten Software-Komponenten verstanden.« Und ähnlich wie bei loser Kopplung von Programmen können auch bei der Ereignissteuerung Web-Services-Standards die Schnittstellen und Messaging-Produkte den Transportmechanismus bereitstellen. Der Unterschied liegt darin, dass es bei der Event-Verarbeitung um den Inhalt einer Nachricht geht. An die Stelle des Aufrufs eines Programms tritt das Erkennen und Interpretieren von Nachrichten. So genannte Agenten oder Event Manager können außerdem einzelne Ereignisse zusammenfassen. Events können verwendet werden, um geschäftliche Aktivitäten zu überwachen (Business Activity Monitoring, BAM). Ein entsprechender Monitor fungiert dann als Konsument der von Anwendungsprogrammen ausgesandten Nachrichten oder Ereignisse. Bei Bedarf können vorher festgelegte und programmierte Reaktionen erfolgen.


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