Viele Szenarien
Bedarf nach unverzüglichen Aktionen haben zum Beispiel Finanzdienstleister: So können im Börsenhandel Verzögerungen im Sekundenbereich den Verlust erheblicher Geldbeträge zur Folge haben. Aber auch in anderen Branchen, etwa in der Telekommunikation, im militärischen Sektor oder im E-Business, gibt es vergleichbare Anforderungen. Und auch im konventionellen Geschäftsleben gibt es zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten für Event-Technologien. So muss zum Beispiel die Änderung einer Rechnungsadresse, die ein Kunde mitteilt, an die betroffenen Datenbanken und Applikationen übermittelt werden. Andere Beispiele für geschäftliche Ereignisse sind der Eingang des Auftrags eines Kunden oder die Zustellung einer bestellten Ware oder auch die Nachricht, dass ein Lastwagen, der eine Ware transportiert, wegen Motorschadens erst einmal nicht weiterfahren kann. Solche Ereignisse können Geschäftsprozesse auslösen oder sie beeinflussen oder Informationen über den aktuellen Stand des Fortgangs eines Prozesses geben. Statt Produkte fürs Lager herzustellen, können sie in einer ereignisgesteuerten (event-driven) Architektur nach Auftrag gefertigt werden.
Den tatsächlichen Einsatz von Ereignistechnologien in der Praxis beurteilt Ralf Bracht, der im Technischen Vertrieb der IBM-Produktlinie Websphere arbeitet, noch zurückhaltend: Zwar gebe es bereits entsprechende Middleware-Tools von IBM, doch stehe das Gebiet noch am Anfang.