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Unzureichende Verfügbarkeit der ERP-Systeme im Mittelstand: Ressourcenprobleme verursachen hohe System-Ausfälle

Unzureichende Verfügbarkeit der ERP-Systeme im Mittelstand: Ressourcenprobleme verursachen hohe System-Ausfälle. Laut einer Studie des IT-Dienstleisters Orga stehen ERP-Anwendungen bei mittelständischen Firmen 120 Stunden im Jahr still, bei mehr als einem Drittel der Unternehmen beträgt die Ausfallzeit sogar ein Fünftel der Betriebszeit. Schuld daran sind vor allem fehlendes Personal sowie leistungsschwache Netzwerke.

Autor:Martin Fryba • 15.6.2005 • ca. 1:35 Min

Unzureichende Verfügbarkeit der ERP-Systeme im Mittelstand: Ressourcenprobleme verursachen hohe System-Ausfälle

Die IT-Infrastruktur ist ein wesentlicher Faktor für reibungslose Geschäftsprozesse. So simpel diese Erkenntnis ist, so unzureichend wird sie offensichtlich von vielen mittelständischen Unternehmen ernst genommen. Denn die Ergebnisse einer unter 400 Unternehmen durchgeführten Befragung, die der IT-Dienstleister Orga heute vorstellte, sind erschreckend: Im Durchschnitt beträgt die von Orga ermittelte Ausfallzeit von ERP-Systemen mindestens 120 Stunden pro Jahr, was einer Verfügbarkeit von 95,8 Prozent entspricht. 16 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr ERP-System unter 95 Prozent verfügbar sei. Lediglich sieben Prozent der Firmen erreichten einen annehmbaren Wert von über 99 Prozent.

»Eine durchschnittliche Ausfallquote von rund vier Prozent erzeugt in hohem Maße Produktivitätseinbußen mit erheblichen wirtschaftlichen Schäden, weil die Geschäftsprozesse immer wieder empfindlich gestört werden«, zieht Orga-Hauptgeschäftsführer Gerhard Schoch ein düsteres Fazit.

Die Ursachen für die hohe Ausfallzeit sind freilich nicht leicht auszumachen, aus den Antworten lassen sich daher auch nur bedingt Rückschlüsse auf singuläre Missstände ziehen. Oft kommen nämlich mehrere negative Faktoren zusammen, die für einen Ausfall der ERP-Anwendungen verantwortlich sind.

Schwachstelle IT-Abteilung

Befragt nach den drei möglichen Hauptursachen zeigt sich dennoch eine klare Schwachstelle. Und die liegt offensichtlich bei den Unternehmen selbst. Denn 59 Prozent der Firmen geben an, dass ihnen nur unzureichend Ressourcen für die Administration und Wartung der ERP-Systeme zur Verfügung stehen. An zweiter Stelle werden mit 54 Prozent leistungsschwache Verarbeitungssysteme bzw. das Netzwerk genannt, gefolgt von negativen Auswirkungen durch andere realisierte IT-Projekte (43 Prozent). Erst an vierter Stelle mit 41 Prozent vermuten die IT-Manager Instabilitäten in der ERP-Anwendung, 37 Prozent der Befragten nennen fachliche Probleme.

Dass externe IT-Dienstleister nur bedingt Schuld am Systemausfall tragen (sechs Prozent), dürfte Orga durchaus wohlwollend zur Kenntnis genommen haben, denn die Tochter der Fiducia IT AG, der IT-Dienstleister der Volks- und Raiffeisenbanken, bietet nämlich entsprechende Outsourcing-Services für den Betrieb von ERP-Software an.

Einen Ausweg sieht Schoch denn auch darin, den ERP-Betrieb in einem Outsourcing-Vertrag an einen externen Dienstleister auszulagern. Die noch vor Jahren zögerliche Haltung des Mittelstands sei heute nicht mehr festzustellen.

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