Ausweg: Abwanderung
Der Festplattenhersteller Seagate ist dagegen von den Urheberabgaben nur indirekt betroffen, da er eine deutsche Vertriebsniederlassung besitzt und nicht als Importeur von Speichermedien auftritt. Seagate-Chef Breinbauer meint jedoch, dass Deutschland mit seiner Gesetzgebung eine Insellösung schaffe, anstatt eine einheitliche Regelung innerhalb der EU anzustreben: »Für alle Großhändler und OEMs ist die Abgabe ein zusätzlicher bürokratischer Verwaltungsaufwand, der dazu führt, dass die Geschäftstätigkeit außerhalb Deutschlands angesiedelt wird. Zudem wird der Graumarkt gefördert. Der Wirtschaftsstandort Deutschland wird in Frage gestellt, da alles was von hier kommt, teurer und somit nicht konkurrenzfähig sein wird«, so Breinbauer. Die geplanten Gebühren seien zudem an die Speicherkapazität gekoppelt, was schon bald dazu führen werde, dass die Gebühren höher ausfallen würden, als die Kosten für eine Festplatte: »Der ASP (Average Selling Price) ist für Festplatten negativ, das heißt, er reduziert sich über die Zeit. Koppelt man die geplanten Gebühren an die Kapazität, die jährlich um rund 40 bis 50 Prozent wächst, kann man sich ausrechnen, wann die Copyright-Gebühren die Kosten der Festplatte übersteigen«, warnt Breinbauer.
Diskutieren Sie dieses Thema im CRN-Forum !