Verweigert. Nach drei Wochen auf dem Spitzenplatz der US- Kinocharts ist Mel Gibsons Jesus-Film »Die Passion Christi« am Wochenende vom Horrorstreifen »Dawn of the Dead«, zu deutsch »Die Nacht der Zombies« verdrängt worden: Nach vorläufigen Studioberechnungen spielte der Streifen am Premierenwochenende in Nordamerika 27,3 Millionen Dollar ein.
Die Zombie-Schlachtplatte startete in Deutschland erst am 15. April. Ein möglicher Grund, warum das Geschäft mit dem Sterben und mit den Verstorbenen hierzulande noch so wenig populär ist. Heute lebenden, jungdynamischen Managern kann man ja aber auch nicht wirklich vorwerfen, dass sie George A. Romeros 1968 gedrehten Originalfilm, der den aktuellen Zombie-Knüller inspiriert hat, nicht gesehen haben. Dabei wollte der Zombie-Papst mit seinem Film lediglich das seiner Meinung nach größte Problem der heutigen Gesellschaft anprangern: die fehlende Kommunikationsbereitschaft.
Für Frau Kofler, die Gattin des Premiere-Chefs Dr. Georg Kofler, ist dies ebenfalls ein alltägliches und ganz reales Problem. Sie wollte sich daher eine brandaktuelle UMTS-Karte kaufen. Hätte unsere Jugend Romeros Film gesehen, wäre einem großen Mobilfunkanbieter nun nicht der schlimme Lapsus unterlaufen, dass er Frau Kofler eben diese Karte nicht verkaufen wollte: Einer Angestellten der Koflers wurde nämlich glaubhaft versichert, Frau Kofler sei bereits verstorben und könne gar keinen Kartenvertrag mehr abschließen. Ja, schlimmer noch: Einer Toten wolle man prinzipiell keine UMTS-Karte verkaufen. Der Mobilfunkanbieter witterte sogar Betrug. Des Rätsels Lösung fand sich dann bei der Schufa, die Bank der Koflers hatte die Kreditwächter falsch informiert.
Alle Beteiligten ? Bank, Schufa und Mobilfunkanbieter ? sollten sich jedoch ihre Geschäftspraktiken noch mal gründlich überlegen, denn seit 15. April sind die Zombies auch in Deutschland ? derzeit zwar nur auf der Leinwand, aber wer weiß… Und möglicherweise sind die lebenden Toten sogar die lang ersehnte Killerapplikation für UMTS!