Jeder macht mit
Zudem schläft die Konkurrenz nicht, und das belebt bekanntlich das Geschäft: Microsoft hat mit dem – selbstredend auf Windows spezialisierten – Virtual Server inzwischen eine eigene Plattform ins Rennen geschickt. Die Open-Source- Gemeinde zieht mit Xen nach, das beispielsweise mit den Red-Hat- und Suse- Distributionen von Linux angeboten wird. Im Detail unterscheiden sich die Technologien darin, wie sie sich mit Betriebssystem und Hardware verzahnen (siehe Kasten). Nicht folgenlos wird die jüngst verkündete Kooperation zwischen Microsoft und Novell für den Virtualisierungsmarkt bleiben. Dieser Schachzug könnte jedoch mittelfristig VMwares Dominanz ins Wanken bringen. Derzeit ist VMware mit um die 90 Prozent Marktanteil absolut marktbeherrschend.
Beim Blick auf den Servermarkt fällt auf, dass inzwischen nahezu alle Hersteller das Thema besetzen. So verfügt Sun mit Solaris 10 über ein Betriebssystem, das die Möglichkeit bietet, in den so genannten Containern mehrere Betriebssysteme parallel laufen zu lassen. »Virtualisierung ist schon in Solaris eingebaut«, trommelt Rolf Kesten, Produktmarketing- Manager bei Sun. Ab 2007 soll außerdem Xen voll unterstützt werden. Bei Intelund AMD-Systemen setzt Sun auf VMware.
Der Hersteller Fujitsu Siemens Computers (FSC), der mit seinen Dynamic-Datacenter- Lösungen als erster in seiner Branche einen praxistauglichen Weg zum On- Demand-Computing beschritten hat, kombiniert in diesen Lösungen gleich mehrere Ebenen der Virtualisierung. »Virtualisierung ist für uns nur eine Form der Konsolidierung «, erläutert Joseph Reger, CTO bei FSC. »Wir setzen architektonische Merkmale wie eine gemeinsam genutzte Ein-/ Ausgabestruktur mit der Virtualisierung einzelner Knoten durch VMware oder Xen und die Anwendungs-Virtualisierung gemeinsam ein«, sagt der Manager. Letztere lässt Applikationen auch auf Systemen ablaufen, auf denen sie gerade nicht installiert sind. Wer kein Dynamic Datacenter braucht, kann FSC-Hardware natürlich mit den üblichen Lösungen virtualisieren.
»Virtualisierung ist ein sehr direkter Weg zur Energieeinsparung«, betont Reger. Bis zu 80 Prozent weniger Stromverbrauch seien möglich, wenn die Auslastung steige. Dazu trage auch bei, so Reger, dass die Netzteile von Servern mit weniger als 20 Prozent Auslastung plötzlich nur noch eine Effizienz von 40 Prozent erbringen. Bei höheren Auslastungsgraden ist die Effizienz dagegen mehr als doppelt so hoch.