Virtualisierung komplett

27. Juli 2006, 0:00 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Virtualisierung komplett (Fortsetzung)

Flexibilität bei ­Speichererweiterungen
Einige Monate nach der Erstimplementierung der Virtualsierungslösung stand bei der DBV-Winterthur eine erneute Erweiterung an: Es sollten zusätzliche SAP-Applikationen integriert, das Content-Management-Systems Filenet erweitert und die Daten des Mainframe laufend ins SAN migriert werden. Das bedeutete eine Zunahme des Datenvolumens um etwa die Hälfte  innerhalb kurzer Zeit. Der Kapazitätsbedarf musste neu kalkuliert werden. Er lag nun nicht mehr bei zehn, sondern bei 30 Terabyte Rohspeicherkapazität.
Bei der Erweiterung der Primärspeicherkapazität zeigte sich einer der großen Vorteile des hardwareunab­hängigen Ansatzes: Statt weiterer Enter­prise-Systeme wurden zwei wesentlich kleinere und günstigere Thunder 9585-Maschinen von Hitachi in die Speicherlandschaft integriert. Nun laufen die Daten  über vier redundant ausgelegte Sto­rage-Domain-Server unterschiedlicher Hersteller, die auf zwei SAN-Domänen in räumlich getrennten Rechenzentren verteilt sind. Die Plattensysteme allerdings stammen von nur einem ­Hersteller. Die Verbindung zwischen ­Speichern und Fileservern bilden je zwei Fibre-Channel-Switche von ­Brocade.
Zusätzlich zu Virtualisierung und automatischem Kapazitätsmanagement nutzt die DBV-Winterthur das Analyse-Tool SAN Maestro von Datacore. Es erkennt und lokalisiert frühzeitig Engpässe und eventuelle Performance-Probleme. Dafür müssen keine Softwareagenten oder Anwendungen auf den Hosts installiert werden. Die Software identifiziert außerdem Hardwarekomponenten wie Speichergeräte, Clients oder Switche vollautomatisch, weist ihnen Identifikationsnamen zu und erstellt ein aktuelles Abbild der Speicherinfrastruktur, anhand dessen sich potenzielle Ausfallursachen und Störungspunkte identifizieren lassen. Bei Störungen wird der Administrator durch eine Meldung an die zentrale Konsole und den Event-Manager alarmiert. Host-basierende Visualisierungstools werden dadurch überflüssig.

Leistung rauf, ­Kosten runter
Die DBV Winterthur profitiert von der neuen Lösung nicht nur durch geringere Kosten, weil günstigere Systeme gewählt werden konnten. Es steigerte sich auch die Leistung der Gesamtinstallation. Dass die Datenspeicher, bevor die Virtualisierungslösung installiert wurde, aus Sicherheitsgründen im Spiegelmodus betrieben werden mussten, limitierte den Datendurchsatz. Durch die redundante Auslegung der gesamten Speicherarchitektur und entsprechend umfangreiche Cache-Kapazitäten spiegeln nun die Virtualisierungsappliances die Daten. Das bedeutet selbst zusammen mit Midrange-Speichersystemen höhere I/O-Raten als die bisherige Lösung.
Das Thema Virtualisierung beschäftigt die Versicherung nach dem Erfolg im Speicherbereich weiterhin. Als nächstes ist geplant, die Serverlandschaft mit Vmware zu virtualisieren.

Die Nächsten Schritte
»Wer Speicher virtualisiert, muss natürlich Vertrauen zur Plattform haben. Unsere Erfahrungen mit der gewählten Lösung sind rundum positiv, deswegen setzen wir nun voll auf offene und hardwareunabhängige Virtualisierung«, sagt Peter Seitz-McIntyre. »Wer das Konzept konsequent umsetzt, homogenisiert das Gesamtsystem sehr weitgehend, vereinfacht die Administration und gewinnt nicht zuletzt große Freiheit bei der Auswahl neuer Hardware.«   

Anton K. Höhn ist Journalist in ­Augsburg


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